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Vergangene Woche ließ die Luxus-Modemarke Louis Vuitton wissen, dass sie sich einen neuen bekannten Namen als Testimonial geangelt hat. Der Sohn von Hollywoodstar Will Smith, Jaden, posiert neuerdings auf Anzeigen des Labels. Allerdings anders als man gemeinhin erwarten würde: Der 17-Jährige macht Werbung für die Damenmode von Louis Vuitton. Für Smith scheint das kein Ausdruck seiner sexuellen Neigung oder Identität zu sein - der junge Mann hat einfach Freude an textilen Experimenten.
Es mag wie ein schmerzhafter Spagat anmuten, hier jetzt David Bowie ins Spiel zu bringen. Und doch gäbe es solche Meldungen ohne David Bowie wohl nicht. Denn wie kaum ein anderer hat der Ausnahme-Popkünstler bereits vor fast einem halben Jahrhundert das Spiel mit der Androgynität ausgereizt und eine Kunst aus der Verwirrung gemacht. David Bowie machte das übrigens auch nicht aus banalen sexualpsychologischen Gründen. Er wollte das ganze Menschsein transzendieren, wollte quasi ein Kunst-Superheld sein. Und dem kann das Geschlecht nun wirklich egal sein.
Bei aller Schelte, die die Sozialen Medien oft einfahren, so zeigt sich an Tagen, an denen Ikonen überraschend sterben, das tatsächlich Verbindende dieser Plattformen. Menschen in der ganzen Welt äußerten hier ihre Bestürzung über den Tod Bowies. Sie spürten wohl alle, welchen Verlust das bedeutet. Das Popgeschäft ist heute durchaus nicht arm an Paradiesvögeln. Dass man neben dem Schillern aber auch etwas schaffen sollte, ist nicht jedem davon bekannt. Der Tod David Bowies ruft das vielleicht wieder einmal ins Gedächtnis.