Schimpansen helfen ihren Artgenossen, ohne daraus direkte Vorteile zu ziehen. Allerdings tun sie das meist nur nach einer besonderen Bitte. So interpretieren zumindest Forscher der Universität Kyoto eine Testreihe.
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Diese Art von Uneigennützigkeit könnte die Entwicklung des Altruismus unter Menschen gefördert haben, schreiben Shinya Yamamoto und seine Kollegen im Journal PLoS ONE.
Das Experiment
Die Forscher starteten mit sechs Schimpansen-Paaren verschiedene Experimente. Dabei saßen jeweils zwei Affen in je einem angrenzenden und durchsichtigen Käfig. Im ersten Experiment brauchte ein Tier einen Stock, das andere einen Strohhalm - die aber jeweils im falschen Käfig lagen. Im zweiten Versuch wurden die Paare in einer Situation getestet, in der es keine Chance zum Revanchieren gab, weil nur ein Werkzeug vorhanden war.
Ergebnis: Die Tiere überreichten die Werkzeuge vornehmlich, nachdem der Partner aktiv darum gebeten hatte, in dem er beispielsweise die Hand durch ein Loch streckte oder in die Hände klatschte. Und die Hilfe kam selbst dann, wenn es keine Hoffnung auf ein Revanchieren durch den Partner gab wie im zweiten Experiment. Die Tiere mussten nicht einmal miteinander verwandt sein.
"Während Menschen anderen helfen, ohne dazu aufgefordert zu werden, bieten Schimpansen Partnern in Schwierigkeiten kaum freiwillig ein nützliches Werkzeug an", sagte Yamamoto.
LinkPLoS ONE