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Schladming könnte der Dopingskandal von Turin zum Verhängnis werden

Von Matthias Nagl

Analysen

Eigentlich ist die Ausgangsposition klar. Schladming bewirbt sich zum dritten Mal in Folge um die Austragung der alpinen Ski-WM. Es ist zwar die letzten beiden Male knapp gescheitert, gilt aber nicht nur deshalb bei der Abstimmung am Donnerstag in Kapstadt als Favorit. | Die Schladminger versprechen dem FIS-Vorstand, einer honorigen 16-köpfigen Altherren-Runde, eine WM der kurzen Wege. Zudem ist die Infrastruktur weitgehend fertig und Erfahrung mit Großveranstaltungen haben die WM-Ausrichter von 1982 dank des Nachtslaloms, der jährlich an die 50.000 Besucher anzieht, ebenfalls genug.


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Auch der Blick auf die Mitbewerber ist für die Obersteirer nicht furchteinflößend. Es handelt sich zwar um traditionsreiche Weltcuporte, die sich aber zum Teil selbst aus dem Rennen nehmen. Cortina d´Ampezzo ist krasser Außenseiter. Im Lager der Italiener steht sogar ein Rückzug der Bewerbung im Raum, um die Chancen Val di Fiemmes auf die nordische WM 2013 nicht zu schmälern.

Der Schweizer Nobel-skiort St. Moritz ist namentlich zwar eine große Konkurrenz, das Bewerbungskomitee empfindet sich aber selbst nur als Außenseiter. Die Oberengadiner sehen ihren Anlauf eher als Vorbereitung einer Bewerbung für 2015. Zumal erst 2003 eine Ski-WM in St. Moritz stattgefunden hat.

Der größte Konkurrent für Schladming dürfte die Bewerbung von Beaver Creek und Vail sein, die zuletzt 1999 WM-Schauplatz waren. Zwar wäre die WM auf zwei Orte aufgeteilt, Vail will aber 2,5 Milliarden Dollar in die Renovierung des Tals stecken.

Die beiden US-Orte haben noch ein Argument in der Hand. Bekommen sie nicht den Zuschlag, würde die WM zum siebenten Mal in Folge in Europa und zum dritten Mal hintereinander in den Alpen stattfinden. So meldet Bill Marolt, Chef des US-Verbandes und einer der Wahlmänner, Bedenken an: "Es ist wichtig, dass die Weltmeisterschaften um die Welt wandern, wir sind eine internationale Organisation."

FIS-Präsident Gianfranco Kasper beruhigt zwar, dass das keine Rolle spielen würde. Wie das die übrigen Mitglieder des FIS-Vorstandes sehen, ist aber ungewiss.

Und dann ist da noch die Sache mit dem Turiner Dopingskandal, der außerhalb Österreichs nicht ganz so leger gesehen wird wie hierzulande. In Kapstadt wird auch über die Konsequenzen für die involvierten österreichischen Funktionäre beraten.

Zwar gilt Österreich mit dem Aus der Salzburger Olympiaambitionen in FIS-Kreisen schon bestraft genug, ein paar Stimmen könnte jener Skandal Schladming aber doch kosten. Es wäre daher keine Sensation, würde Schladming auch im dritten Anlauf scheitern.

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