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Fast kann einem Marcel Hirscher leidtun. Am Sonntag endete die Saison, der Slalom zwischen PR-Terminen und Pflichtpartys fing damit aber erst so richtig an. Am Dienstag wurde er von Hauptsponsor Raiffeisen vor die Journalisten gebracht, wo er zum hundertsten Mal sagen durfte, dass er seinen Erfolg noch gar nicht so richtig verarbeiten konnte ("Ich brauche da immer ein bisschen länger"). Am Mittwoch heißt es für den Ö3-Wecker früh aufstehen, am Freitag muss er mit Großkunden des Hauptsponsors zum Skifahren, am Samstag ins ZDF-Sportstudio. Erfolg verpflichtet eben. Zur Präsenz und gleichzeitig zur Wiederholung zwecks Befriedigung der steigenden Erwartungshaltung. Dass ihm das ein bisschen unangenehm ist ("Bitte seid nicht böse, wenn ich den Schnitt von 76 Punkten pro Rennen nicht mein Leben lang halten kann"), überrascht nicht. Immerhin kann Hirscher sich nun nach Absolvierung dieser Auftritte auf einen Urlaub mit seiner Freundin freuen, den er so skizziert: "Seele baumeln lassen, Handy abdrehen und Zweisamkeit genießen." In seinem Fall geht das ja noch. Für eine Branchenkollegin dürfte Ähnliches nun schwer werden: Nach dem Beziehungsbekenntnis mit Tiger Woods platzte Lindsey Vonns virtuelles Postfach aus allen Nähten - viele der mehr als tausendfachen Facebook-Postings mit dem Tenor: Wie kann man sich das mit dem nach seinen wohldokumentierten Affären antun? Das Paar kann sich nun auf eine Paparazzi-Hatz einstellen. Für Hirscher kann’s ein Trost sein: Schlimmer geht’s immer.