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Schlüsselfragen für eine nachhaltigere Zukunft

Von John W. Ashe

Gastkommentare
John W. Ashe ist Präsident der derzeit laufenden 68. UNO-Generalversammlung in New York.

Die UNO wird jetzt in einen Prozess einsteigen, der das Potenzial hat, den Weg der Menschheit für die kommenden Jahrzehnte zu gestalten.


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Die 193 Mitglieder haben mich einstimmig zum Präsidenten der aktuellen UNO-Generalversammlung gewählt. Eigentlich wollte ich nicht Diplomat werden, sondern Arzt. Doch zwei ungeplante Gespräche lenkten meinen Weg um: Als ich mein Doktorat in Biotechnologie machte, traf ich den Außenminister und späteren Premier meiner Heimat Antigua, der mir vorschlug, meinen atypischen Background bei der UNO einzusetzen. Dort stieß ich eines Tages auf ein zweites Zufallsgespräch: Mehrere Delegierte diskutierten über die Auswirkungen des Klimawandels. Dies hat mein Leben verändert. Ich realisierte, dass das Überleben nicht nur eine Angelegenheit von Ärzten sei. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass ich mein Ziel, zu dienen, als Diplomat genauso gut erfüllen könnte.

Im selben Jahr bereiteten sich die Delegierten auf den Erdgipfel in Rio 1992 vor, der mein Denken grundlegend beeinflusste. Sowohl der Klimawandel als auch das zentrale Anliegen des Rio-Gipfels - nachhaltige Entwicklung - formten meinen Karriereweg. Ich hoffe, dass sie auch nun während meiner Amtszeit eine signifikante Rolle spielen werden.

Die UNO wird jetzt in einen Prozess einsteigen, der das Potenzial hat, den Weg der Menschheit für die kommenden Jahrzehnte zu gestalten: Parameter für die Entwicklungsagenda nach 2015 zu definieren. Es wird wohl eine der kühnsten und schwierigsten Aufgaben sein, vor dem Hintergrund einer sich schnell verändernden Welt mit immer neuen Herausforderungen.

Das Thema der Tagung lautet deshalb: "Die Post-2015-Entwicklungsagenda: Die Voraussetzungen schaffen." Es gilt, Antworten auf einige Schlüsselfragen zu finden:

Welche Rolle sollen Frauen, Junge und die Zivilgesellschaft in einer neuen Entwicklungsagenda spielen?

Wie können wir die Menschenrechte eingliedern und zu Rechtsstaatlichkeit ermutigen?

Wie können wir die Vorteile der Kooperation von und mit Schwellenländern sowie neue Technologien für die Entwicklung maximieren?

Wie können wir neue und existierende Partnerschaften für bessere Entwicklungsergebnisse stärken?

Wie können wir stabile und friedliche Gesellschaften fördern, damit alle Menschen von den Entwicklungsgewinnen profitieren, ohne in Angst leben zu müssen?

Wie gehen wir die ständigen Herausforderungen wie Wasser, sanitäre Einrichtungen und nachhaltige Energie an?

Bisher gab es zahlreiche ähnliche Prozesse gleichzeitig, jeder mit gleichem Ziel. Debatten über die Beschleunigung der noch ausständigen Millennium-Entwicklungsziele, über den Klimawandel und nachhaltige Energie laufen noch. Mein Ziel ist es, den Prozess zu starten, der das Beste aus allen herausholt und in einer möglichst effizienten, praktikablen und inspirierenden Entwicklungsagenda kulminiert. Es ist an der Zeit, die Debatte über die Entwicklungsagenda über die Zeit nach 2015 ernsthaft und fokussiert zu beginnen. Ich wünsche mir, dass wir kollektive Anstrengungen unternehmen, damit wir gemeinsam einen Wechsel anstreben und zu einer nachhaltigeren Zukunft für uns alle beitragen.