)
Quin: Erhöhung der Arbeitszeit kommt nicht infrage. | Wien. Am Montagnachmittag hat sich Unterrichtsministerin Claudia Schmied mit den Vorsitzenden und Stellvertretern der Lehrergewerkschaften getroffen. Gut zweieinhalb Stunden wurde beraten. Beide Seiten haben sich zu Stillschweigen verpflichtet. Wie sensibel die Verhandlungen um das neue Dienst- und Besoldungsrecht für Lehrer sind, zeigt sich schon daran, dass das Unterrichtsministerium selbst um die Gesprächstermine ein Geheimnis macht. Sicher ist eines: Die Gehaltskurve soll flacher werden. Das bedeutet, dass die Anfangsgehälter höher ausfallen werden als derzeit, aber umgekehrt zum Schluss die Gehälter nicht so hoch sind wie jetzt.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Der Vorsitzende der Lehrergewerkschaft, Eckehard Quin, bestätigte gegenüber der "Wiener Zeitung", dass die Verhandlungen in einem guten Klima ablaufen. "Beide Seiten haben Interesse daran, eine partnerschaftliche Lösung zu finden", sagte er. "Die Gewerkschaft wird nicht bremsen und hat kein Interesse daran, etwas zu verzögern", so Quin. Er verwies aber darauf, dass das neue Dienst- und Besoldungsrecht einige Jahrzehnte lang gelten wird und daher Qualität vor Tempo zu reihen sei. Schmied drängt ja auf einen Abschluss noch heuer, weil es bereits ab dem Schuljahr 2012/13 gelten soll.
Arbeitsgruppen gebildet
Zu verschiedenen Bereichen werden Arbeitsgruppen gebildet. Die Arbeitszeit wird dabei eine zentrale Rolle spielen, zumal es immer mehr ganztägige Schulformen geben wird. Aber Quin stellte klar: "Eine Arbeitszeiterhöhung kommt für uns aus jetziger Sicht keinesfalls in Frage." Gefragt, ob sich etwa Teile der Arbeitszeit der Nach- und Vorbereitung zur Unterrichtszeit hin verlagern könnten, meinte der AHS-Lehrergewerkschafter, dass man sich die Details anschauen müsse. Es sei aber so, dass Lehrer auf dieselbe Arbeitszeit kämen wie andere Beschäftigte auch.
Was den Ausbau ganztägiger Schulformen betrifft - "für den ich bin", sagte Quin -, sollte man dort Lern- und Freizeitbetreuung an eine eigene Berufsgruppe abgeben. Das müssten nicht unbedingt Lehrer übernehmen. Eine Englischlehrerin, die am Nachmittag die Aufsicht übernimmt, wäre für Quin "Ressourcenvergeudung". Da müsse man intelligente Modelle entwickeln. Zum Nachmittagsunterricht könnten Lehrer aber "selbstverständlich" verpflichtet werden, sagte Quin. Schmied hat bereits eine Novelle in Begutachtung geschickt, die es ermöglicht Freizeitpädagogen auszubilden.
Ein Knackpunkt könnte werden, wie man Landes- und Bundeslehrer unter einen Hut bringt. Schließlich soll das neue Dienstrecht ja für alle gleich aussehen.