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Schmutzige Tricks im US-Wahlkampf

Von Gretchen Cook

Politik

Washington · Nett ist es nicht, die Wähler graust es und der Schuss kann nach hinten losgehen: Wer im Rennen um das Weiße Haus schmutzige Tricks anwendet und den Gegner unfair attackiert, | tut dies nicht ohne Risiko. Anfangs beteuern die US-Präsidentschaftskandidaten deshalb alle vier Jahre, diesmal einen sauberen Wahlkampf führen zu wollen. Doch die guten Vorsätze halten meist nicht | lange, und auch dieses Mal ist die Schonzeit für die Bewerber vorbei.


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Gemeinheiten gehören wie Fähnchen und Luftballons zu jeder US-Wahlkampagne. Wehe dem, der sich nicht rechtzeitig wehrt, wie der Demokrat Bill Bradley erfahren musste. Besser gleich zurückschießen,

denkt sich der republikanische Herausforderer John McCain.

Besonders rau ist das Klima derzeit zwischen McCain und dem republikanischen Spitzenreiter George W. Bush: Seit Bush die Vorwahlen in New Hampshire haushoch an McCain verlor, hat er die

Samthandschuhe ausgezogen.

Im US-Bundesstaat South Carolina, wo in einer Woche die nächste wichtige Etappe der republikanischen Vorwahlen stattfindet, ist ganz offensichtlich auch plumpe Wählermanipulation im Gange. Der

Meinungsforscher Dick Bennett stellte fest, dass 60 Prozent der 600 Wähler, die er regelmäßig befragt, von vermeintlichen Umfrage-Instituten mit bösartigen Informationen über McCains Privatleben

belästigt wurden.

Unfaire Angriffe seien zwar nicht schön, aber sie funktionierten oft, vor allem wenn sie nicht zu platt seien, gibt Stephen Wayne von der Georgetown-Universität in Washington zu bedenken. Es sei

nicht einmal bewiesen, dass negative Fernsehspots die Bürger vom Wählen abschreckten, meint der Politologe Allan Lichtman. 1988 war die Wahlbeteiligung besonders hoch, obwohl der Wahlkampf zu

den schmutzigsten der US-Geschichte gehörte.

Alles deutet darauf hin, dass auch Al Gore vor nichts zurückschrecken wird, um Clinton zu beerben. Sein Rivale Bradley zierte sich wochenlang, sich gegen die Attacken des Vizepräsidenten zu wehren,

und geriet damit dramatisch in den Rückstand.

Historisch gesehen sind derartige Konfrontationen vergleichsweise harmlos. Im Jahr 1800 ging es da noch ganz anders zu. Damals wurde der Kandidat Thomas Jefferson, einer der Verfassungsväter der USA,

mit der Parole angegriffen: "Wenn Jefferson gewählt wird, werden Mord, Raub, Vergewaltigung, Ehebruch und Inzest offen gelehrt und praktiziert." 1884 wiederum war Grover Clevelands uneheliches Kind

das Thema von Wahlkampfplakaten. Sie zeigten ein weinendes Kind und die Worte: "Mama, wo ist der Papa?".

Der Milliardär Donald Trump wird nicht in das Rennen um das Amt des US-Präsidenten einsteigen. Trump war als Kandidat der Reform-Partei des Milliardärs Ross Perot gehandelt worden. Er meint aber,

dass die Reform-Partei zu zersplittert ist, um einen Präsidentschaftskandidaten unterstützen zu können.