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Schneesegen kam in letzter Sekunde

Von Christina Mondolfo

Wirtschaft

Rettung in letzter Sekunde waren die Schneefälle der vergangenen Tage für den heimischen Wintertourismus: Dadurch sei trotz des Schneemangels im Dezember kein Schaden entstanden, sagte Johann Schenner, Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), am Mittwochabend vor Journalisten.


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Der Jänner sei grundsätzlich ein Monat der Kurzfrist-Bucher, das habe die Situation gerettet. Außerdem sei die Buchungslage für Februar sehr gut, daher würden die Tourismusbetriebe für die laufende Wintersaison 2002/03 sogar auf Zuwächse hoffen, so Schenner weiter.

Lob sprach der Obmann der Österreich Werbung (ÖW) aus: Die starke Bewerbung des Schi-Urlaubslandes Österreich trage viel zum guten Saisonverlauf bei. Die WKÖ wolle sich auch nicht aus der ÖW zurückziehen, sondern ab 2004 anstatt nur einen "Scheck abzugeben" lieber projektbezogen finanzieren. Die ÖW gehört zu 25% der WKÖ.

Für den Tourismus sei die EU-Erweiterung ein Segen, nicht allerdings die lange Übergangsfrist, betonte Schenner. Man brauche in Österreich dringend Saisonniers, auf die man nicht sieben Jahre warten könne. Man werde daher versuchen, Übereinkünfte zu erzielen, wonach Tourismus-Arbeitskräfte bereits früher in Österreich arbeiten dürfen.

Eine Aufwertung des heimischen Tourismus wünscht sich Schenner von der künftigen Regierung unter anderem durch ein eigenes Ministerium: Immerhin sei der Tourismus mit einem Anteil von 18% am BIP einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren im Land, sagte Schenner.

Die heimische Hotellerie müsse einerseits hohe Investitionen tätigen, um den Qualitätsstandard aufrecht erhalten zu können, leide aber andererseits unter einer geringen Eigenkapitalquote. Angesichts der neuen Basel II-Regelungen, die künftig eine höhere Eigenkapitalquote zur Kreditbewilligung verlangen würden, sei eine Steuerreform dringend nötig, um eine höhere Eigenkapitlabildung zu ermöglichen, forderte Schenner weiter.