Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Es gibt Zeiten, da offenbaren sich überraschende Liaisonen. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass sich ein gestandener Action-Schauspieler wie Samuel L. Jackson für die olympische Disziplin Gymnastik begeistern kann. Und die Redewendung "sich begeistern" ist hier keineswegs unbedacht gewählt.
Also eigentlich ist das ganze Olympiaprogramm vor seiner schroffen Umarmung nicht sicher. Seit Beginn nimmt Jackson über Twitter empathisch Anteil an den Wettkämpfen. Er lässt keinen Zweifel daran, dass er mit aller farbenfrohen Formulierungskunst ziemlich ausnahmslos hinter seinen Landsleuten steht.
Etwa mit einem Posting wie: "Shit, der uns gut fühlen lässt: Den chinesischen Turner hat es gerade auf die Schnauze gehaut!" Jackson muss sich nicht mit politisch korrektem Kram herumschlagen, wie das professionelle Kommentatoren machen. Er kann, sagen wir: ungefiltert seiner Freude über das "Drama beim Frauen-Gewichtheben" Ausdruck verleihen: "Lil’ babes, picking up heavy shit!"
Das Motto dieser Olympia-Tweets könnte sein: "Schneller, derber, schadenfreudiger!" Das Motto "Schneller, höher, weiter" haben sich wiederum die Verantwortlichen für die offizielle Homepage von London 2012 zu sehr zu Herzen genommen. Da findet sich bei den Informationen über die Länder eine Neuerung über die Herkunft der österreichischen Hymne. Die dort nämlich Johann Holzer komponiert haben soll. Ein Freimaurer-Logenbruder von Mozart - dass die Hymne aber er komponiert hat, steht noch keineswegs fest. Die Musikwissenschaft ist nun einmal keine Disziplin, in der es um schnelle Ergebnisse geht.