Zum Hauptinhalt springen

Schneller lesen, mehr verstehen

Von Rosa Eder-Kornfeld

Wirtschaft

Mit gezieltem Training zu mehr Lesekompetenz.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Wien. "Emil i Lönneberga - Va namnet pa en pojk - som bodde i Lönneberga - Han va inte." Was wie Schwedisch für Anfänger klingt, ist Hochleistungstraining für die Augen. Sie sollen daran gewöhnt werden, nicht von Wort zu Wort, sondern von Wortgruppe zu Wortgruppe zu springen. Ziel dieser und weiterer Übungen ist die Fähigkeit, schneller lesen zu können, als man in Gedanken mitspricht. "Machen Sie es den Schweden nach und lesen Sie ganzheitlich", ermuntert Erwachsenentrainer Göran Askeljung sein Publikum.

0
Informationsüberangebot am Schreibtisch: Wer sich schnell einen Überblick verschaffen kann, hat mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge.
© Bild: fotolia

Der Schwede hat mit seinen "BrainRead"-Seminaren mehr als 9000 Menschen im deutschsprachigen Raum geholfen, ihre Lesefähigkeiten deutlich zu steigern. Angesichts des Überangebots an Informationen, das Tag für Tag auf Wissensarbeiter einprasselt, eine Riesenerleichterung, bleibt doch mehr Zeit für anderes. Denn Manager, Angestellte und Selbständige verbringen im Job durchschnittlich 4,7 Stunden täglich mit dem Lesen von E-Mails, Berichten, Präsentationsunterlagen, Zeitungen, Fachliteratur und anderem, besagt eine Studie der Association for Better Reading über das Lesevolumen in Schweden, Großbritannien und Österreich.

Doch noch einmal zurück zu Schweden. "Dort lernen die Kinder ein bisschen anders lesen", sagt Askeljung. In der Tat werden in Skandinavien in Kino und TV viele Filme und Serien in der Originalfassung mit Untertiteln gezeigt. Die Kinder wollen möglichst viel von Muppet-Show & Co. mitbekommen und eignen sich daher sehr schnell die Fähigkeit an, ganzheitlich zu lesen.

"Wer schneller lesen will, muss von der inneren Stimme wegkommen", sagt Askeljung. Wie man schneller liest und dabei auch noch mehr versteht, verrät er nun auch in einem Buch. In zahlreichen Übungen und Tests wird der Leser aufgefordert, Texte zu "skimmen", zu "chunken" und zu "scannen". Wer es geschafft hat, sich bis zum letzten Kapitel durchzuarbeiten und seine grauen Zellen so richtig auf Trab zu bringen, wird laut Askeljung das Gefühl haben, jetzt erst richtig gut Fahrrad fahren zu können und sich nicht mehr auf dem kleinen Kinderfahrrad mit Stützen abstrampeln zu müssen.

Göran Askeljung: BrainRead. Effizienter lesen – mehr behalten. Linde Verlag, Wien