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Schnipp-schnapp bei "Nip/Tuck"

Von Verena Franke

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Und wieder einmal jede Menge an Botox, Nasen, Brüsten und Hintern. Dazwischen Drogeneskapaden und natürlich zahllose Affären, die alle Klischees vertreten: Ein Mann in den sogenannten besten Jahren mit einer sehr jungen Freundin, die ihn sexuell überbelastet, sodass er im Krankenhaus landet, ein Nicht-wirklich-sicher-Lesbenpaar, der Sohn als schwarzes Schaf der Familie. . . Zwar ist alles sehr "amerikanisch" verpackt, aber nicht wie üblich auch so seicht. Denn schwarzer Humor ist das Merkmal der Helden dieser Serie: die beiden Schönheitschirurgen McNamara und Troy. Die klare Botschaft der von Ryan Murphy konzipierten US-amerikanischen Dramaserie, der es nie an Doppelbödigkeit fehlte, lautet, dass es keineswegs nur auf die inneren Werte ankommt.


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ATV zeigt zurzeit (Donnerstag, 22.55 Uhr) die fünfte Staffel von "Nip/Tuck", die, nach längerer TV-Absenz meinerseits, doch einige Neuerungen bringt: Die Praxis McNamara/Troy ist von Miami nach L. A. gewechselt. Die Stadt der Reichen und Schönen, in der sich jeder nach der ewigen Jugend sehnt, ist ein gefundenes Fressen für die beiden. Doch die Serie wurde ganz offensichtlich mit einer Überdosis Botox aufgespritzt, frei nach dem Motto "Es gibt nichts, was es nicht gibt": Dylan Walsh, der Darsteller des eher schüchternen Sean McNamara, wirkt abgemagert und gestrafft, während Julian McMahon, als Draufgänger Christian Troy, per Botox sein Gesicht zu einer Maske umfunktionieren ließ. Die Geschichten werden immer absurder, die Serie wird damit noch unglaubwürdiger, der schwarze Humor immer seltener. Heißt es nicht, man soll aufhören, wenn es am schönsten ist? Vielleicht bei Staffel vier?