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Schnucki fährt im Froschi vor

Von Christina Böck

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Man hätte den Österreichern mehr Kreativität zugetraut. Zumal man als unfreiwilliger, aber umso aufmerksamer Zuhörer von Telefonaten in öffentlichen Verkehrsmitteln in Wien wirklich anderes gewöhnt ist. Von "Hab dich eh lieb, Gschissener" bis "Geh bitte, Mäusepopscherl" ist das Spektrum der liebevollen zwischenmenschlichen Anreden eigentlich ein deutlich größeres, als eine neue Umfrage im Auftrag des Partnervermittlungsinstituts Parship vermuten lässt. 39 Prozent der Österreicher sind demnach per Schatzi. Das ist nämlich der beliebteste Kosename, ziemlich abgeschlagen folgen dahinter im nur mehr einstelligen Prozentbereich "Hase/Hasi", "Maus/Mausi" und "Spatz/Spatzi". Neudeutsche Modeworte wie "Darling" oder gar "Honey" bringt nur ein Prozent über die verliebten Lippen. Genauso viele nennen ihre Gesponse übrigens "Chef" oder "Chefin". Vereinzelt gab es auch kuriosere Nennungen wie "Tiger" oder "Zwetschke".

Aber insgesamt muss man feststellen, dass die Österreicher deutlich weniger einfallsreich sind, wenn es um Kosenamen für ihre Liebsten geht, als bei Spitznamen für ihre Autos. Seit einer Umfrage von Ende vergangenen Jahres weiß man: Die beliebtesten Automobil-Titulierungen lauten Baby, Flocki und Froschi. Von "echten" Namen werden vor allem Susi, Charlie und Maxi zweckentfremdet. Was aber auch diese Studie nicht klären konnte: Warum so viele Fiats "Luigi" oder "Gianni" heißen, mancher Volvo "Halva", aber keiner seinen Audi "Kai-Uwe" nennt.