Zum Hauptinhalt springen

Schon geringer Alkoholkonsum schädigt Föten

Wissen
Gehirnstruktur verändert sich.
© stock.adobe.com / Jonathan

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 1 Jahr in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Alkoholkonsum schädigt selbst in geringen bis mäßigen Mengen während der Schwangerschaft die Gehirnstruktur des heranwachsenden Babys und kann damit die Gehirnentwicklung verzögern. Dies stellen Forscher der Medizinischen Universität Wien in einer neuen Studie fest.

"Die fetale Magnetresonanztomographie ist eine hochspezialisierte und sichere Untersuchungsmethode, die es uns erlaubt, genau Aussagen über die Hirnreifung vor der Geburt zu machen", schildert der Radiologe Gregor Kasprian von der Abteilung für Biomedizinische Bildgebung. Mittels MRT wurde die Gehirnstruktur der Föten untersucht. Demnach kann Alkoholkonsum während der Schwangerschaft das Baby einer Gruppe von Erkrankungen aussetzen, die als fetale Alkoholspektrumsstörungen bezeichnet werden. Babys, die solchen Störungen geboren werden, können Lernbehinderungen, Verhaltensprobleme oder Sprachverzögerungen entwickeln.

24 Ungeborene untersucht

"Leider sind sich viele Schwangere des Einflusses von Alkohol auf den Fötus nicht bewusst", sagt der Doktorand Patric Kienast. Er sieht es "als unsere Aufgabe, nicht nur zu forschen, sondern auch die Öffentlichkeit aktiv über die Auswirkungen aufzuklären."

Für die Studie analysierten die Forscher MRT-Untersuchungen von 24 Föten mit pränataler Alkoholexposition. Die Föten waren zum Zeitpunkt der Untersuchung zwischen 22 und 36 Schwangerschaftswochen alt. Die werdenden Mütter wurden anonym befragt.

17 der 24 Mütter tranken im Durchschnitt weniger als ein alkoholisches Getränk pro Woche. Dennoch kam es zu signifikanten Veränderungen. Diese zeigten sich vor allem in Regionen, wo die Sprachentwicklung stattfindet. Unklar ist, wie sich diese strukturellen Veränderungen auf die Gehirnentwicklung nach der Geburt auswirken werden.(gral)