Mehr Bedeutung als "Hub" nach Osten. | Billigflieger am stärksten im Plus. | Wien. An irgendeinem Tag im Spätherbst 2008 wird Flughafen-Wien-Chef Herbert Kaufmann mit einem Blumenstrauß in der Hand den 20-millionsten Flugpassagier dieses Jahres in Wien-Schwechat begrüßen - ganze zwei Jahre früher als in den zur Jahrtausendwende aufgestellten internen Langzeitprognosen erwartet. Langsam wird es deshalb aber eng: Am für die Statistik herangezogenen sogenannten "30. Spitzentag" 2007 wurden 63.300 Fluggäste gezählt, bei 777 Starts und Landungen - je fast zehn Prozent mehr als 2006.
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Kaufmann hofft daher, dass die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für die projektierte dritte Piste planmäßig zum Jahreswechsel 2008/09 abgeschlossen ist und man dann umgehend konkrete Beschlüsse für den Baubeginn fassen kann. Auch für weitere Kooperationsgespräche mit dem Flughafen Pressburg ist er durchaus optimistisch - obwohl die slowakische Regierung nunmehr endgültig auch einen Teilverkauf des Airports ausgeschlossen hat (siehe unten stehenden Bericht).
Der Flughafen Wien wuchs stärker als erwartet - und erneut stärker als seine europäischen Mitbewerber, die im Durchschnitt nur um 5,6 Prozent mehr Passagiere abfertigten.
Im abgelaufenen Jahr 2007 stieg die Zahl der Fluggäste in Schwechat bei 254.870 Starts und Landungen um 11,3 Prozent auf 18,8 Millionen. Knapp sechs Millionen davon waren Transferpassagiere.
Für das laufende Jahr 2008 rechnet Kaufmann neuerlich mit acht Prozent mehr Fluggästen, das würde 20,3 Millionen Passagieren entsprechen.
Drei Gründe für den Wachstumsschub nannte Kaufmann am Donnerstag in Wien vor der Presse: Kräftige Verkehrssteigerungen nach Osteuropa - um ein Viertel -, in den Nahen und Mittleren Osten - um gut ein Fünftel - sowie vor allem bei den Billigfluggesellschaften, die gleich um fast 60 Prozent mehr Passagiere brachten.
Bereits 3,5 Millionen Fluggäste nahmen im Vorjahr eine Low Cost-Airline von Wien aus in Anspruch. Allein die slowakische Sky Europe, die im Frühjahr 2007 ihren Schwerpunkt vom Flughafen Pressburg nach Wien verlegte, zählte in Schwechat fast 650.000 Fluggäste und war damit allein für fast ein Drittel des Passagierzuwachses in "VIE" verantwortlich.
Insgesamt hat das Billigflug-Segment in Wien schon einen Anteil von fast 20 Prozent, rechnet man die Transferpassagiere heraus, sind es 25 Prozent.
Mit Abstand die meisten Passagiere ab Wien beförderte aber nach wie vor die Austrian Airlines-Gruppe (AUA), deren Marktanteil allerdings - vor allem wegen der Streichung einiger ihrer Langstreckenziele in Fernost - von 57 auf 52,6 Prozent schrumpfte.
Dahinter folgen mit Abstand die Fluggesellschaften Air Berlin (6,7 Prozent Marktanteil), Niki (5,5 Prozent), Lufthansa (5,3), SkyEurope (3,4), Germanwings (2,5) und British Airways (1,8 Prozent).