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Das wäre ja noch schöner. Wenn sich ausgerechnet ein streitbarer Tiroler mit einer läppischen Patentrechtsentscheidung zufriedengeben würde. Philipp Reindl hat jetzt angekündigt, dass er sich wehren will. Philipp Reindl ist jener Ötztaler, durch den der letzte große Skandal dieses Landes ruchbar geworden ist. Ein Skandal, der die guten Beziehungen zwischen Deutschland und Österreich nachhaltiger erschüttern könnte als, sagen wir, Maria Fekter. Ein Skandal, der den Sumpf korrupter Politiker aller Regionalitäten weit hinter sich lässt: der "Griaß di"-Eklat.
Der findige Tiroler Geschäftsmann wollte ja T-Shirts mit diesem Grußwort drucken und verkaufen. Doch es stellte sich heraus, dass diese Formel bereits als Wortmarke existiert - eine deutsche Firma hatte sie sich im Vorjahr sichern lassen. Nun kann man sagen, dass man auf so eine Idee erst im Jahr 2011 gekommen ist, ist eh schon reichlich spät. Und jedem, der noch später draufkommt, geschieht es ohnehin recht. Man kann aber auch sagen, die Tiroler werden auch immer maulfauler, jetzt grüßen sie schon nur mehr per T-Shirt.
Aber maulfaul hin oder her: Widerstand ist angesagt. Gut, dass es einen Tiroler getroffen hat. Da ist ja das Revolutionsgen ein bisschen ausgeprägter als im Restösterreicher. Ein Wiener wäre wohl schon zufrieden, solange er noch patentrechtlich unbehelligt T-Shirts mit der Aufschrift "Wurscht!" drucken kann. Ansonsten bleibt das an dieser Stelle bereits geäußerte Plädoyer für zu Unrecht vernachlässigte Grußformeln: "Meine Verehrung!" nimmt einem wahrscheinlich kein Patentesammler so schnell weg.