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Schöner wird man ja nicht

Von Christina Böck

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Überraschendes hat eine Umfrage kürzlich zutage gebracht. Die Österreicher würden eher auf Süßes und Wurst verzichten als auf Obst und Gemüse. Jetzt natürlich: definiere Wurst. Da war sicher keine Rede von Leberkäs, denn sonst müsste dieses Ergebnis ernsthaft angezweifelt werden. Kann natürlich auch sein, dass die Überlegung der Befragten weiterging: Was ist ein Extrawurstsemmerl ohne Gurkerl? Unverzichtbares Gemüse eben. Auch interessant: Das eigene Aussehen beurteilen die Befragten als ziemlich gut, das ihrer Partner aber noch besser. Grundsätzlich findet sich der Österreicher also übersetzt "eh ganz fesch".

Deswegen vielleicht verkleidet man sich hierzulande nicht so exzessiv zu Halloween wie in den USA. Schöner wird man ja nicht. Vor allem, wenn man dem Trend folgt, der unter den Hollywoodstars heuer herrscht: Man geht als Miley Cyrus. Das war jene junge Dame, die erst bei einer Preisgala im kessen Spielhoserl mit Comicfigur-Aufdruck ein bisschen obszöner als normal agierte und ihre Zunge nicht so ganz unter Kontrolle hatte. Danach setzte sie sich nackt auf eine Abrissbirne zum Singen. Gruslig genug für Halloween, muss man schon sagen. Tatsächlich hat das Kostüm einen solchen Boom erlebt, dass es sogar bei der Halloween-Hunde-Parade in New York gesichtet wurde. Da wiederum ging der Trend eindeutig zu "als andere Tiere verkleidete Hunde". Ein Chihuahua ging als Hummer, ein Mops als Hai. Was das wieder an Hundepsychiaterstunden kostet. Die hat sicher keiner gefragt, ob sie das "eh ganz fesch" finden.