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Wien/Pristina. Ab Montag gehen die direkten Gespräche zwischen Serbien und seiner nach Unabhängigkeit strebenden und mehrheitlich von Albanern bewohnten Provinz Kosovo in die nächste Runde. Deadline für eine Einigung ist der 10. Dezember.
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Dann, so befürchten viele Beobachter, könnte das Parlament in der kosovarischen Hauptstadt Pristina einseitig die Unabhängigkeit des seit 1999 von der UNO verwalteten Landes ausrufen. Denn dass Serbien und sein engster Verbündeter Russland die Unabhängigkeit akzeptieren, gilt mittlerweile als weitgehend ausgeschlossen.
Der kosovarische Bildungsminister Agim Veliu erklärte nun bei einem Besuch in Wien im Gespräch mit der "Wiener Zeitung", dass er nicht mit einer einseitigen Souveränitätserklärung Pristinas bei einem Scheitern der Gespräche rechne. Stattdessen würden Regierung und Parlament des Kosovo nach dem 10. Dezember mit der "schrittweisen Umsetzung des Ahtisaari-Pakets beginnen". UNO-Vermittler Martti Ahtisaari hat im Februar eine international überwachte Autonomie vorgeschlagen, Serbien und Russland lehnen dies jedoch ab.
Trotz des Verzichts auf eine einseitige Souveränitätserklärung schließt Veliu aus, dass sich der Kosovo mit weniger als der Unabhängigkeit zufrieden gibt. Und auch einer Verlängerung der Gespräche über den 10. Dezember hinaus erteilt er eine Absage: "Für uns ist das das Ende des Verhandlungsprozesses."