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Schritt für Schritt zum Paradies

Von Christina Mondolfo

Reflexionen
Schlichte Geometrie, die dennoch nicht langweilig wirkt - sehr gelungen!
© BGL

Egal ob man ein fertiges Haus kauft oder selbst eines baut - das Tüpfelchen auf dem i ist für die meisten dann der Garten. Doch um sich sein kleines (oder großes) grünes Paradies vor der Haustür zu schaffen, bedarf es gründlicher Überlegungen und einer sorgfältigen Planung.


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Der Traumgarten entsteht nicht im Vorübergehen: In der Baumschule oder aus dem Katalog ein paar hübsche Pflanzen ausgesucht, ein Baum und ein Strauch dazu und fertig ist die grüne Oase - das funktioniert nicht. Denn das böse Erwachen mit der zufälligen Mischung kommt bald, spätestens wenn sich herausstellt, dass so manche Pflanze zu rasch gewachsen und zu hoch oder ausladend geworden ist. Oder am falschen Standort steht, nicht richtig gedeiht und daher umgesetzt werden muss. Ein solcher Garten bereitet letztlich mehr Frust als Lust.

Doch soweit muss es nicht kommen, wenn man sich und seinem Garten Zeit gibt, sich zu entwickeln. Wichtig ist das "Grundgerüst", das heißt, die Grünoase sollte so angelegt sein, dass sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Die Feinheiten lassen sich später immer wieder verändern.

Gute Planung. Zunächst werden der Boden und das Lokalklima bewertet, um die Möglichkeiten und Grenzen des Standortes gut zu kennen. Dann sollten sich Gartenbesitzer darüber klar werden, welche Ansprüche sie an ihren Garten stellen bzw. welche Funktionen er erfüllen soll. Wird eine bestimmte Blütenfarbe bevorzugt oder soll eine bestimmte Gartenatmosphäre entstehen? Soll eine Terrasse gebaut werden? Wie viel Sonne bzw. Schatten möchte ich? Wo sollen daher größere Sträucher hin, wo ein Baum? Wird viel Wert auf Duft gelegt? Soll es auch einen Teich geben? Brauche ich einen Abstellplatz für das Auto?

All dies sollte von Anfang an bedacht und geplant werden, die Umsetzung kann natürlich Schritt für Schritt geschehen, je nach Finanzlage. Und wer es geschickt anstellt, der kann auch einen unfertigen Garten interessant aussehen lassen. Am einfachsten ist es, den Garten in verschiedene Räume einzuteilen, die sich nach und nach ausgestalten lassen. Um das Grundstück zu gliedern, empfiehlt es sich, einzelne Sträucher zu setzen, die außerdem die Bereiche abschirmen, die noch nicht fertig sind. Möglichst zu Beginn sollten auch die Rasenfläche und ein Wegenetz eingeplant werden. Erst dann kommt die Wahl der übrigen Pflanzen. Und wer sich für die Terrasse anfangs noch nicht die teuren Natursteinplatten leisten kann, der kann Holz oder Kies verwenden - beides lässt sich später problemlos ersetzen.

Ganzjahres-Vergnügen. Der schönste Garten ist der, der das ganze Jahr über etwas zu bieten hat. So kann das Gartenjahr gleich im Jänner mit dem Gelb von Winterjasmin und dem Weiß der Schneeforsythie beginnen und im Dezember mit dem Duft und den rosafarbenen Blüten des Winter-Schneeballs und der weißen Christrose enden. Dazwischen gibt es die Frühlingsvielfalt aus Magnolien, Tulpen und Narzissen, die Sommervielfalt aus blühenden Stauden und Sträuchern wie Glockenblumen, Margeriten, Clematis, Hortensien und Flieder und den Herbst mit Astern, Dahlien und Herbstanemonen. Wer einen Garten anlegt, muss also vorausschauend arbeiten - und sollte den Pflegeaufwand nicht unterschätzen. Dafür wird man dann mit einer Oase der Erholung belohnt.