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Die deutsche Regierung verspricht sich nunmehr von einer Beteiligung am Bau des umstrittenen US-Raketen-Abwehrsystems NMD (National Missile Defense) einen unverzichtbaren Technologie-Schub. Bundeskanzler Gerhard Schröder will diese Frage ansprechen, wenn er am 29. März seinen Antrittsbesuch bei US-Präsident George W. Bush macht.
Deutschlands Bedenken gegen die NMD-Pläne rückten zu Gunsten "eminenter wirtschaftlicher Interessen" in den Hintergrund, nachdem man in Berlin überzeugt zu sein scheint, die Bush-Administration würde dieses Raketen-Abwehrsystem "ohnehin" bauen - falls es realisierbar ist. Schröder beruhigt die entstandene Aufregung mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit eines gemeinsamen europäischen Standpunkts. Sein Ziel sei ein positives "burden sharing" - Mittragen und Kenntnis neuer Technologien. Die Frage nach den Auswirkungen des NMD auf die Abrüstungs-Bemühungen und insbesondere auf die Beziehungen zu Russland und China dürfte jedoch in Berlin noch für Diskussionen sorgen.