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Im Juli 44 Prozent mehr Pkw verkauft. | Weiterhin Trend zu Kompakt-Benzinern. | Wien/Salzburg. "Die Ökoprämie war in einer extrem schwierigen Marktphase die nachweislich effektivste Konjunkturbelebungsmaßnahme": Wolf-Dieter Hellmaier, Geschäftsführer bei Europas größtem Autohändler Porsche Austria, ist nach rasanten Absatzzuwächsen im Juni und Juli auch fürs Gesamtjahr 2009 optimistisch: "Läuft das Geschäft selbst nur auf durchschnittlichem Niveau weiter, dann schaut es gut aus", so Hellmaier
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Erstmals in diesem Krisenjahr lagen Ende Juli die Pkw-Neuzulassungen kumulativ über dem Vorjahr. Mit knapp 199.000 Neuwagen stieg der österreichische Pkw-Gesamtmarkt gleich um 3,8% über das Vorjahresniveau.
Alleine im Juli schossen die Neuzulassungen mit knapp 32.700 Stück um mehr als 44 Prozent über den Vorjahreswert hinaus. Der Grund für diesen furiosen Sprung liegt einerseits im Ökoprämien-Finale - die von der Regierung limitierte 30.000 Stück-Obergrenze für die Schrottprämie wurde am 8. Juli erreicht, viele Händler und Importeure machten aber mit eigenen Rabattaktionen weiter. Andererseits war der Juli des Vorjahres eher schwach: Per 1. Juli 2008 trat die neue Bonus-/Malus-Regelung bei der Normverbrauchsabgabe in Kraft - was in den Wochen davor zu Vorziehkäufen führte.
Lkw-Markt sehr schwach
Keine Erholung in Sicht ist dagegen bei den Lastwagen: Auch im Juli wurden um gut ein Fünftel weniger Lkw und um zwei Drittel weniger Sattelschlepper verkauft. Laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) wird wegen der Wirtschaftskrise heuer nur so viel Fracht per Lkw transportiert wie zuletzt 1999.
Trends bei den Neuzulassungen im Juli: Dieselfahrzeuge verloren weiter Marktanteile; der Anteil der Privatkunden stieg auf fast 60 Prozent; vor allem die Kompakt- und Kleinwagenklasse boomte, während im Geschäftswagenbereich - Mittelklasse und obere Mittelklasse - der Konjunktureinbruch die Absätze deutlich einbremste.
Marktführer in Österreich ist weiterhin VW mit einem Marktanteil von 14 Prozent. Die Zulassungen der Wolfsburger legten um 22 Prozent zu. Die spanische VW-Tochter Seat vermeldete ein Plus von 101 Prozent. Insgesamt steigerten die Marken des VW-Konzerns ihren Marktanteil auf 31,6 Prozent. Citroen legte im Juli um 72 Prozent zu, Peugeot um 70 Prozent. Ford steigerte die Österreichverkäufe im Juli um 58 Prozent, Opel kam auf ein Plus von 52 Prozent.
Der deutsche Automarkt ist im Juli um knapp 30 Prozent auf 340.000 Neuzulassungen gewachsen. Obwohl dort die Ökoprämie noch gilt, verlor der Markt etwas den Schwung der letzten Monate, in denen das Neuwagengeschäft von der staatlichen Abwrackprämie noch fulminanter angefeuert worden war: Im Juni hatte der Zuwachs noch bei mehr als 40 Prozent auf 427.000 Fahrzeuge gelegen. Die Abwrackprämie ist in Deutschland schon von 1,7 Millionen Käufern genutzt worden, in den ersten sieben Monaten wurden in Deutschland rund 2,4 Millionen Neuwagen zugelassen, ein Plus von 26,6 Prozent.