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Manchmal scheint es, als wären alle Radiosender gleichgeschaltet: So hörte man Mittwoch Früh von Ö1 bis Ö3, von 88,6 bis Arabella gleichermaßen bestürzte Horrormeldungen über immer mehr hoffnungslos verschuldete Mitmenschen. Allein im ersten Halbjahr 2008 haben 54.000 Hilfesuchende Schuldnerberatung benötigt; die Dunkelziffer jener, die sich vor einem solchen Schritt genieren, dürfte weit höher sein, hieß es.
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Was besonders erschreckt, ist, dass solche Meldungen alle paar Monate durch die Medien geistern, und stets werden die gleichen Ursachen analysiert: Einerseits ruinöse Protzerei mit zu teuren Autos, Mobiltelefonen, Elektrogeräten oder Reisen auf Pump. Andererseits allzu großzügige Kreditvergabe durch Banken an Kleinverdiener, ohne die genannte Misere kaum möglich wäre. Was den Verdacht nährt, dass die Verantwortlichen an einer Lösung im Sinne der Kunden wenig interessiert sind.