In wenigen Monaten wird die Übertragung von bundeseigenen Flächen (Amtsgbäude, Schulen, Universitäten) im Ausmaß von 7,2 Mill. m² an die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) abgeschlossen sein. Die BIG kostet die in mehreren Tranchen abgewickelte Mega-Transaktion in Summe 2,4 Mrd. Euro, der Schuldenberg wächst. Die Refinanzierung erfolgt über den internationalen Kapitalmarkt durch die Emission von Anleihen.
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Die zuletzt begebene Anleihe sei nach Roadshows in Paris, London, Frankfurt und Wien innerhalb kurzer Zeit überzeichnet gewesen, berichtete BIG-Geschäftsführer Hartwig Chromy am Donnerstag vor Journalisten - und das ohne Garantieerklärung der Republik. 75% wurden außerhalb von Österreich gezeichnet. Der gute Ruf der BIG - sie hat ein Triple-A-Rating - reicht sogar bis nach Asien.
Weniger erfreulich ist der riesige Schuldenberg, auf dem die BIG jetzt sitzt und der vermutlich erst in 20 Jahren abgebaut sein wird. Derzeit beträgt die Gesamtverschuldung 2,9 Mrd. Euro, das ist mehr als das Vierfache des gesamten Jahresumsatzes, der im Jahr 2001 durch die Erweiterung des Immobilienbestandes von 291 Mill. auf 674 Mill. Euro stieg. Davon waren 560,7 Mill. Euro Mieteinnahmen, 53,6 Mill. entfielen auf Betriebskosten, und 40,3 Mill. kamen aus der Veräußerung von Wohnungen. Laut Chromy wurden im Vorjahr rund 4.000 Wohneinheiten verkauft. Von den bestehenden rund 11.000 Wohnungen möchte die BIG in den kommenden Jahren etwa 500 bis 1.000 jährlich verkaufen, vorzugsweise an die Mieter.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der BIG erhöhte sich 2001 von 15,8 auf 142,2 Mill. Euro. Aus dem Jahresgewinn in Höhe von 106 Mill. Euro wanderten 100,7 Mill. in die Kassa von Finanzminister Karl Heinz Grasser. Das EU-Statistikamt Eurostat hat übrigens wie berichtet im Jänner entschieden, dass die Verkäufe an die BIG nicht als defizitmindernd anerkannt werden. Eine endgültige Entscheidung aus Brüssel steht noch aus. Zu Gerüchten, wonach die BIG mit der Buwog zusammengeführt werden soll, sagte Chromy: "Da müssen sie den Eigentümer fragen. Wir sind damit nie befasst worden."