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Hauptgläubiger sind Hilfskreditgeber EU, EZB und Währungsfonds.
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Athen. "Wir werden einen (neuen) Schuldenschnitt für Griechenland haben. Das ist beschlossene Sache", sagte Finanzminister Jannis Stournaras am Freitagvormittag im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage des Oppositionsführers vom "Bündnis der Radikalen Linken"(Syriza).
Stournaras hob hervor, dass der neuerliche Schuldenschnitt bei einer Sitzung der Eurogruppe im Dezember in seiner Anwesenheit schon festgezurrt worden sei. Das im November beschlossene Sparprogramm der Athener Regierung habe deshalb seinen Schwerpunkt gezielt auf die Jahre 2013 und 2014 vorgezogen, um zeitnah einen primären Haushaltsüberschuss zu erreichen.
"Diese Errungenschaft können wir dann unseren EU-Partnern präsentieren, um im Gegenzug den Schuldenschnitt zu bekommen", erläuterte Stournaras. Über den genauen Zeitpunkt und Umfang des Schuldenschnitts machte er bei der Parlamentsdebatte indes keine Angaben.
Das Eurosorgenkind Griechenland hatte den letzten verfügbaren offiziellen Angaben zufolge per Ende September 2012 einen Schuldenstand in Höhe von 303,5 Milliarden Euro. Bereits im vorigen März wurde ein Schnitt der griechischen Staatsschuld vorgenommen. Dieser betraf aber nur private Gläubiger und einheimische Körperschaften des öffentlichen Rechts wie Versicherungskassen. Ziel war es, die griechische Schuldenlast um 107 Milliarden Euro zu senken. Der hellenische "Haircut" im Frühjahr 2012 stellte die größte Umschuldungsaktion der Finanzgeschichte dar.
Ein neuerlicher Schuldenschnitt in der Causa Hellas würde diesmal hingegen erstmals Griechenlands öffentliche Geldgeber-Troika aus EU, EZB und Internationalem Währungsfonds treffen. Der Grund: Die Troika greift Griechenland seit Mitte 2010 mit Hilfspaketen im Volumen von insgesamt 239 Milliarden Euro unter die Arme. Bis Ostern werden Ratenzahlungen in Höhe von insgesamt rund 200 Milliarden Euro aus den Troika-Kassen an Athen überwiesen sein. Damit befindet sich das Gros von Griechenlands Staatsschuld mittlerweile nicht mehr in privaten Händen. Hauptgläubiger Griechenlands sind jetzt seine öffentlichen Geldgeber.