)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Die Stadt Wien begibt sich in Verhandlungen. Es geht um den Lehrer-Bedarf ab Herbst für Wiens Nachwuchs. Und dieser ist groß - in vielerlei Hinsicht. Es fehlt nicht nur die Finanzierung von 360 Planstellen für Ganztagsschulen in Wien, auch die eigentlich im Gesetz vorgesehenen Sprachförderkurse für Migranten sind derzeit in der benötigten Form noch nicht finanziert. Auch für den Klassen-Schlüssel von maximal 25 Kindern fehlen noch 178 Lehrer.
Den Streit führen die Stadt Wien und der Bund jedes Jahr, heißt es, und trotzdem käme es jedes Jahr zu einem Schulbetrieb. Außerdem, so von Bundesseite, müsse die Stadt ja nicht "auf Teufel komm raus" auf die 25 Schüler pro Klasse bestehen. Immerhin gebe es den gesetzlichen Toleranzwert von 27.
Dass Schule reine Verhandlungssache ist, sieht man derzeit auch am Beispiel Dänemark. Dort wurden seit mittlerweile drei Wochen die Schüler auf Zwangsferien geschickt. Die dortigen Kommunen haben sich gegen die Lehrergewerkschaft aufgelehnt und die Schulen kurzerhand geschlossen. Sie wollen die Lehrer zu längeren Dienstzeiten zwingen. Eine Maßnahme, die in Wien noch nicht getroffen wurde, bei manchen aber wohl auf Gegenliebe stoßen würde. Denn die Eltern sind es, die sich damit herumplagen müssen, was sie mit ihren Kindern während der vielen freien Nachmittage und der so langen Ferien machen sollen. Wenn auf Teufel komm raus jedes Jahr verhandelt wird, dann fehlt wohl der größere, allumfassende Bildungsplan.