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Schule: Worte statt Fäuste

Von Petra Tempfer

Politik

Thema Gewalt an Schulen forciert. | Krems/Wien. Am 5. August wurde der Kremser Merkur-Markt zum Schauplatz für Jugendkriminalität - als der 14-jährige Florian P., einer der zwei mutmaßlichen Einbrecher, von einem Polizisten erschossen wurde. Von Seiten der Stadt wird nun reagiert: Bürgermeisterin Ingeborg Rinke trommelte Experten der Polizei, Justiz, Jugendarbeit und Schulen zusammen, um die Präventionsarbeit an Schulen zu forcieren.


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"Das Wichtigste ist, dass das Thema Jugendgewalt in den Unterricht eingebunden wird", erklärt Sprecherin Doris Denk, "und dass bereits in der Volksschule damit begonnen wird." Eine wesentliche Aufgabe soll auch das neue Schulzentrum (Hauptschule, Polytechnischer Lehrgang und Sonderschule) nach seiner Fertigstellung 2010 übernehmen. Hier wird eine Ganztagsbetreuung angeboten, um Kindern, die bei ihren Eltern wenig Unterstützung finden, Halt zu geben.

"Jugendkriminalität ist ein gesellschaftliches Problem", meint auch Maria Ullmann vom Landeskriminalamt Wien. Kinder würden zunehmend von ihren Eltern allein gelassen, weshalb die Kommunikation verarme und Fäuste statt Worte eingesetzt würden.

Ullmann ist am Projekt "Gewaltprävention an Schulen" beteiligt, das 2007 mit dem Stadtschulrat im 2. Bezirk gestartet wurde. Mittlerweile sind 110 Beamte in ganz Wien tätig, um an Schulen Vorträge zu halten oder nach einem Vorfall zu kommen. Denn obwohl die Statistik besagt, dass die Anzeigen bei den 14- bis 18-Jährigen um zehn Prozent zurückgegangen sind, ist die Dunkelziffer laut Ullmann nach wie vor hoch.