GÖD-Chef Fritz Neugebauer zeigt sich nicht grundätzlich gegen die Verländerung der Lehrer abgeneigt.
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Wien. Wie die "Wiener Zeitung" bereits exklusiv berichtete, wird in den Koalitionsverhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP auch intensiv über eine Übertragung der sogenannten unmittelbaren Bundesbehörden an die Länder nachgedacht - im Falle der Bundeslehrer würde dies bedeuten, dass Lehrer und Lehrerinnen in Kompetenz der Länder fallen würden.
GÖD-Chef Fritz Neugebauer zeigte sich am Samstag als "Journal zu Gast" im Ö1-Mittagsjournal von dieser Idee, die Bundeslehrer in die Obhut der Länder zu schieben, grundsätzlich nicht abgeneigt. Allerdings, betonte er im Interview, müsste man bei solchen Anläufen grundsätzlich auch sagen und erforschen, was sich damit verbessern und was es kosten würde. "Wenn sich etwas qualitativ verbessert und es noch preisgünstiger wird, also dann - machen wir's", so Neugebauer.
Unterstützungspersonal nötig
Außerdem wiederholte Neugebauer die Forderungen der Gewerkschaft nach mehr Autonomie für die Schulen. Diese würden an Bürokratie ersticken. Und auch mit "Zuckerln von höheren Anfangsbezügen" für Junglehrer- und lehrerinnen sei es nicht getan. Man könne vor allem den an Universitäten ausgebildeten künftigen Pädagogen und Pädagoginnen nicht zumuten, mehr Arbeit bei weniger Bezügen leisten zu müssen, so der Gewerkschafter. Auch beharrte er darauf, dass ohne entsprechendes Unterstützungspersonal die Unterrichtszeit nicht erhöht werden könne.
Und wenig überraschend steht Neugebauer hinter der Linie, alle gewerkschaftlichen Maßnahmen auszuschöpfen, um das neue Lehrerdienstrecht zu verhindern. So forderte er von der Regierung sowohl "Demut" als auch die Einsicht, dass ein untaugliches Regelwerk geschaffen worden wäre.