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Kurssystem macht Oberstufe attraktiv. | Steirische AHS mit Tradition ist Schule des Monats Dezember. | Graz. Das Akademische Gymnasium Graz macht seinem Namen alle Ehre. Hier werden Jugendliche gezielt und vielseitig auf ein späteres Hochschulstudium vorbereitet. Das Resultat: Interessierte Schüler, motivierte Lehrer - und die Wahl zur Schule des Monats durch die Fachjury der "Wiener Zeitung".
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Den Großteil der Absolventen des Akademischen Gymnasiums in der steirischen Landeshauptstadt führt es laut Direktor Josef Wilhelm später an eine Universität oder eine Fachhochschule. Was liegt da näher, als gleich im Gymnasium möglichst zahlreiche Grundsteine für ein erfolgreiches Studium zu legen?
Vielen Studienanfängern bereitet der Umstieg vom starren Schul-Stundenplan auf den flexiblen Uni-Lehrbetrieb Probleme. Nun gibt es seit rund zwei Jahren am Akademischen Gymnasium Graz in der Oberstufe - anstelle der üblichen Wahlpflichtfächer - ein Kurssystem, das dem universitären Lehrveranstaltungs-Modus nahe kommt.
"Die Motivation steigt"
Die Schüler können frei nach ihren Interessen jeweils einjährige Kurse auswählen, die zwar grundsätzlich den gängigen Unterrichtsgegenständen zurechenbar sind, in denen aber Spezialthemen im Vordergrund stehen. "Man kann sich auf das spezialisieren, was man später an der Uni machen will", meint Andreas Kuhn. Der Siebtklassler schwärmt besonders von diversen Informatik-Kursen.
Für Deutschlehrer Hermann Candussi liegen die Vorteile auf der Hand: Aufgrund der Vielzahl der angebotenen Kurse ergeben sich wesentlich kleinere Schülergruppen. Außerdem seien alle anwesenden Schüler tatsächlich an dem jeweiligen Thema interessiert. Lehrer hätten ihrerseits Gelegenheit, Spezialgebiete zu präsentieren, für die im Regelunterricht selten in ausreichender Tiefe Platz ist. Kurzum: Die Motivation auf Schüler- und Lehrerseite steigt.
Daneben gibt es einige Schüler, die bereits in der Oberstufe einzelne echte Vorlesungen an Universitäten besuchen, was vom Akademischen Gymnasium - nach dem Motto: "Schüler an die Unis!" - unterstützt wird. Unabhängig davon betreiben engagierte Lehrer ein Coaching-Programm für besonders begabte und arbeitsfreudige Kinder. Bei aller Leistungsbezogenheit kommt aber auch das Menschliche nicht zu kurz. Direktor Wilhelm kennt spätestens ab dem gemeinsamen Schikurs der zweiten Klassen alle Schüler beim Namen und ist als Ansprechpartner ständig präsent.
Wolfgang Pribyl, Obmann des Elternvereins, lobt die allseitige gute Zusammenarbeit. Abseits von Kurssystem und Einzelspezialisierungen schätzt Pribyl generell das hohe Niveau der Allgemeinbildung, das am Akademischen Gymnasium geboten wird.