Drei Modelle einer automatischen Bierzapfanlage hatte eine österreichische Braufirma bereits erfolglos getestet. Nun haben sich drei Schüler der dritten Klasse der HTL Ettenreichgasse, Wien 10, diesem ambitionierten Projekt angenommen und eine Anlage entworfen und umgesetzt, die sie sogar bereits als Patent angemeldet haben. Für ihr Projekt erhielten sie den dritten Preis des "Jugend Innovativ"-Wettbewerbes, überreicht letzte Woche von Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer. Den ersten Preis erzielte eine andere Erfindung.
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Ein leeres Glas wird auf ein Förderband gestellt, von dort wird es unter die Zapfanlage befördert. Wenn das Bier einen gewissen Pegel erreicht hat, erkennt das der Computer mittels einer Lichtschranke. So die sehr vereinfachte Darstellung der Funktionsweise dieser hochkomplexen Anlage. Die Schüler haben seit Beginn des Schuljahres an diesem Projekt gearbeitet. Das Ergebnis lässt sich sehen.
"Jugend Innovativ" ist ein seit zehn Jahren bestehendes Projekt zur Förderung origineller Problemlösungen im Rahmen von fächerübergreifendem Projektunterricht an österreichischen Schulen. Gemeinsam rufen das Bildungsministerium, das Wissenschaftsministerium, die Firma AGA und die Innovationsagentur jedes Schuljahr die Klassen auf, innovative Ideen und Problemlösungen einzureichen.
Die Aufgabenstellungen können aus Bereichen wie Wirtschaft, Technik und Wissenschaft, aber auch Soziales oder Design sein.
Eine Schülergruppe der Höheren technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt (HBLV) Rankweil in Vorarlberg hat etwa die Aufgabe übernommen, für spastisch behinderte Menschen eine Tastatur zu programmieren, die deren Bedürfnissen gerecht wird. In Zusammenarbeit mit einem Betroffenen haben sie einen Touchscreen so gestaltet, dass der spastische Anwender nicht mehr eine Woche für das Tippen einer Seite Text braucht, sondern nur mehr wenige Stunden. Die Entwicklung brachte ihnen den vierten Preis von "Jugend Innovativ", der mit 10.000 Schilling dotiert ist. Den zweiten Platz erreichte eine Gruppe der HBLV Wiener Neustadt mit einer Tupfervereinzelungsanlage. Sie dürfen mit den Siegern im September beim Europawettbewerb für junge Wissenschafter und Erfinder in Bergen teilnehmen.
Die Jury bewertet neben der Idee und der Kreativität auch die Realisierbarkeit des Projektes. So wurde eine Erfindung zum Sieger gekürt, für die bereits eine Klinik in Wien Interesse bekundet hat.
Schüler der Höheren technischen Bundeslehranstalt (HTBLA) Braunau (OÖ.) entwickelten "CURE", eine medizinische Ausrüstung, mit der mittels Computer Schuppenflechte am Körper gezielt bestrahlt werden kann. So wird die gesunde Haut nicht der UV-Strahlung ausgesetzt.
Andere Projekte umfassten die Planung eines Glashauses, die Entwicklung einer Kalibrierungsanlage für Flugzeuginstrumente oder ein Warngerät für den Flüssigkeitsstand in Infusionsflaschen.
"Der Erfindergeist in der Jugend ist lebendig", so Bundesministerin Gehrer bei der Preisverleihung.
Näheres über jugendinnovativ: http://www.jugendinnovativ.at .