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Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. So heißt es zumindest im Volksmund. Daran hat sich auch Michael Schumacher gehalten, als er sich vor sechs Jahren nach 15 erfolgreichen und beeindruckenden Jahren von der Formel 1 in die verdiente Pension verabschiedete. Der Zeitpunkt war klug gewählt, um sich als siebenfacher Weltmeister und häufiger Rekordhalter auch in ungekannten Disziplinen wie etwa der höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit bei einem Grand Prix (in dem Fall in Monza 2003 mit 248 Kilometern pro Stunde) feiern zu lassen.
Was hätte der Mann seit dem Rückzug alles anstellen können? Er hätte es Niki Lauda gleichtun und die Fluglinie "SchumachAir" gründen können. Auch hätte er Bernie Ecclestone beerben, sich für blinde Kinder in Westafrika einsetzen oder als Sportminister bewerben können. Aber nein, 2010 meldete sich der Pensionist überraschend zurück, um für Mercedes ins Cockpit zu steigen. Dabei muss er doch gewusst haben, dass das nichts werden kann. Aber warum hat er es dennoch getan? Es werden ihm kaum Versicherungsjahre gefehlt haben. Wahrscheinlicher ist wohl eine Art Pensionsschock, den der Deutsche mit seinem Engagement bei Mercedes zu therapieren versuchte. Vielleicht hat es ja etwas gebracht und Schumacher lässt ab Sonntag tatsächlich für immer das Kreisfahren. Schön ist es nicht, als 15-Platzierter aufzuhören. Aber manchmal muss es weh tun, damit was heilen kann.