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In Brüssel wird seit längerem über die Nachfolge von EU-Kommissionspräsident Romano Prodi spekuliert. Als ein aussichtsreicher Kandidat gilt auch Bundeskanzler Wolfgang Schüssel.
Für ihn würden drei Aspekte sprechen: Nach Italien sollte ein kleines Land zum Zug kommen. Auch heißt es in EU-Kreisen, dass jetzt eines der Länder aus der letzten Erweiterungsphase 1995 Anspruch auf den Posten hätte. Außerdem gehen in Brüssel alle davon aus, dass die EVP (Europäische Volkspartei) nach den Parlamentswahlen gestärkt sein wird. Alles in allem würde dies für Österreich und Schüssel sprechen, da der Präsident bisher immer aus der Riege der Regierungschefs gewählt wurde. Entschieden wird diese Frage allerdings erst nach den EU-Wahlen im Juni. Aus dem Kanzleramt werden Ambitionen Schüssels dementiert.
Als Prodi-Nachfolger sind allerdings auch der luxemburgische Regierungschef Jean-Claude Juncker, der ehemalige belgische Jean-Luc Dehaene, Spaniens Staatschef Jose Maria Aznar und der finnische Ex-Premier Paavo Lipponen im Gespräch. Letzterer hat ebenfalls Chancen, da er nicht als sozialdemokratischer Hardliner gilt und damit auch für Konservative wählbar ist.