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Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) forderte am Freitag den belgischen Außenminister Louis Michel auf, er solle "nach Österreich kommen und sich hier ein Bild machen".
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Nachdem Michel die Oppositionschefs nach Brüssel eingeladen hatte, folgte nun die Einladung Schüssels. Diese gelte übrigens für jeden, der interessiert sei, sich ein Bild zu machen. Wenn Belgien den Dialog suche, müsse es auch mit denen sprechen, "mit denen man ein Problem hat". "Man kann sich doch nicht immer aussuchen, mit wem man reden möchte."
Vize Susanne Riess-Passer (F) meinte, die Alfred Gusenbauer (S) und Alexander Van der Bellen (G) sollten nur reisen, wenn sie in Brüssel für die Aufhebung der Sanktionen eintreten.
Gusenbauer hat der Einladung bereits zugesagt und will mit Michel über eine Exit-Strategie reden. Van der Bellen ist noch unschlüssig.
Schüssel äußerte keine Kritik an den EU-14. Er betonte nur, dass die Sanktionen "uns blockieren und Kraft kosten". Am liebsten würde der Kanzler "die Sanktionen morgen weghaben."
Außenpolitisch gesehen seien wir in einer "extrem schwierigen Situation". Jedoch sei es gelungen "Schritt für Schritt Terrain zurückzuerobern", so Schüssel. So sei auch Prag auf dem Weg einzusehen, dass erstklassige Beziehungen zu Wien für beide sehr wichtig seien.
Von Anfang an habe die Regierung versucht, das "klare Signal auszusenden, dass wir zwar vieles verändern werden, aber eines nicht ändern wollen und werden, und zwar die Grundprinzipien und Werte, auf denen Österreich und die EU beruht."
Schüssel will den ruhigen, besonnenen und konsequenten Kurs fortsetzen.