Technik Made In Austria hat einen nicht unbeträchtlichen Anteil am Gelingen der Weltraummission: Sowohl die Schutzschilde des "Mars Express", als auch mechanische Bodenausrüstung um insgesamt rund 840.000 Euro stammen von der Saab-Tochter Austrian Aerospace in Berndorf/NÖ.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Die extremen Temperaturschwankungen bei dieser Weltraumexpedition erforderten ausgeklügelte thermische Isoliersysteme, um die empfindlichen Meßgeräte im Inneren des Satelliten zu schützen und deren Funktionen kontrollierbar zu erhalten. Dazu bauten die Aerospace-Techniker eine individuell berechnete und maßgeschneiderte Hülle aus bis zu 25 Schichten metallisierter Kunststoff-Folien, deren Feinabstimmung kurz vor dem Start noch direkt an der Startrampe in Baikonur erfolgte.
Weltraum-Spezialisten
Abgesehen vom Schutzschild verfügt der Wissenschafts-Satellit "Mars Express" auch über mechanische Bodenausrüstung, bestehend aus einem Integrationswagen und einer Vielzahl von mechanischen Integrations- und Testvorrichtungen aus Österreich mit einem Gesamtauftragsvolumen von rund 840.000 Euro.
Die "Austrian Aerospace GmbH." ist das größte heimische Weltraumtechnik-Unternehmen. Die Tochter der "Saab Ericsson Space"-Gruppe hat sich international schon wiederholt durch die Ausrüstung von Satelliten mit Elektronik, Mechanik und Thermalisolation ausgezeichnet. Die Schwerpunkte der Produktion liegen in den Bereichen digitale Signalverarbeitung, Mechanismen und Thermalschutzisolation.
Probe-Satelliten
Das erst im Vorjahr auf 1.200 Quadratmeter vergrößerte Werk in Berndorf im Triestingtal, NÖ, beschäftigt 117 Mitarbeiter, die zuletzt einen Jahresumsatz von 16,1 Mill. Euro erwirtschafteten. In einem 300-Quadratmeter-"Reinraum" werden dreidimensionale Satelliten-Modelle, die von Kunden wie der europäischen Weltraumagentur ESA geliefert werden, zuerst zu Probezwecken bearbeitet, eingewickelt und geerdet. Die Folien müssen etwa bei der jetzigen Expedition Schwankungen zwischen 200 Grad plus bis 200 Grad minus aushalten.
"Unser Schild hat bisher auch ausgezeichnet funktioniert", erklärt Austrian Aerospace-Sprecher Gerald Zeynard. Die Sonde soll laut Berechnungen zumindest ein Mars-Jahr, das sind 678 Erdentage, in ihrer Umlaufbahn kreisen.