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Schwacher Start, aber starkes Finish

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Keine wirklich klare Richtung lässt sich aus den Börseaktivitäten der letzten Tage an den internationalen Märkten ersehen. Ein geradezu typisches Merkmal für den Start des zweiten Quartals. In Wien ließen immerhin einige börsenotierte Unternehmen einerseits mit Rekordergebnissen für das abgelaufene Jahr, andererseits mit durchaus optimistischen Einschätzungen für das heurige Jahr aufhorchen, aber die guten Nachrichten dürften zum Teil auch hier schon eingepreist sein.


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In der Wochenmitte schien Wien fast einen eigenen Weg zu gehen, schloss im Gegensatz zu den europäischen Börsen fest. Der Kursverlauf wird grundsätzlich von den Rahmenbedingungen bestimmt und die werden nun einmal von den Weltmärkten vorgegeben und nicht vom Inland. Zuletzt waren da vor allem die amerikanischen Wirtschaftsdaten tonangebend. Und die drückten die Börsenkurse. Schließlich konnte nicht einmal mehr ein schwächerer Ölpreis für Aufwind sorgen. Analysten lassen sich von diesem Szenario nicht aus der Ruhe bringen. "Nach zwei Jahren Bullenlauf kann auch einmal eine Konsolidierung eintreten", lautet in etwa der Befund. Die Situation sei für einen Einstieg jedenfalls durchaus attraktiv. Die Wiener Börse startete zwar schwach in die Woche, zeigte aber schließlich ein starkes Finish, womit ein Großteil der zuvor erlittenen Verluste wieder aufgeholt werden konnte.

Der Handel erreichte ein überdurchschnittlich hohes Niveau. Der bisherige Jahresschnitt lag bei 235 Mio. Euro Handelsvolumen pro Tag, der durchschnittliche Tagesumsatz dieser Handelswoche lag mit 293 Mio. Euro um ein gutes Viertel darüber.

Der Leitindex ATX, der zunächst um mehr als 3% eingebrochen war, legte im weiteren Wochenverlauf sukzessive zu und lag am Ende mit 2.633,89 Zählern nur noch ein knappes Prozent unter dem Stand der Vorwoche. Der den Gesamtmarkt repräsentierende WBI gab um 1,06% auf 1.005,59 Punkte nach.

Den stärksten Einfluß auf die Börsenstimmung hatte sicherlich die bevorstehende Einführung von Raiffeisen International. Die Papiere werden zu 32,50 Euro ausgegeben und notierten erstmals am 25. April. Im Windschatten der Giebelkreuzler legte JoWood eine erstaunliche Rally hin. Letztlich gab es für den Computerspiele-Entwickler ein Kursplus von 9,5% und einen Kurs von 1,15 zum Wochenschluss. Die Übernahmegerüchte verstummen nicht.

Auffallend auch der Kursverlauf bei BETandWIN.com. Die Aktie des Internet-Sportwettenanbieters, der diese Woche seine Zahlen für 2004 vorlegte verzeichnete ein Allzeithoch, womit sich der Wert des Unternehmens seit Jahresbeginn mehr als vervierfacht hat. Als Grund für den Anstieg wird eine Vorwegnahme zu erwartender Gewinne angenommen, fundamental lässt sich der Kursanstieg nicht nachvollziehen.

Von den Schwergewichten hat Wienerberger ohne Nachricht fast wieder das Niveau der Vorwoche erreicht. OMV drehte nach kurzer Euphorie durch den publizierten Gasfund letztlich ins Minus (-3,5% auf 243,50 Euro). Nur knapp im Plus beendeten die Indexschwergewichte Erste Bank, Telekom Austria und BA-CA die Woche.

voestalpine (-5%) setzt den Abwärtstrend fort, ernsthaft unter Druck scheint der Wert nicht, da es keine Anzeichen dafür gibt, dass sich der Stahlzyklus seinem Ende zu neigt. Die Constantia Packaging hat zwar einiges ihrer vorübergehenden Gewinne wieder abgeben müssen, in Summe jedoch im Wochenverlauf um 1,8% zugelegt.

Schwach präsentierten sich Flughafen Wien (-5,8%), Andritz (-5,3%), Palfinger (-5%), Austrian Airlines (-4,7%) sowie Generali und RHI (jeweils -4,5%).

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"

ViDX-Barometer

Der Vienna Dynamic Index beinhaltet derzeit 10 an der Wiener Börse notierte wachstums- und technologieorientierte Werte.

BETandWIN.com + 12,2%

JoWooD + 9,5%

S & T + 2,1%

Palfinger - 5,0%

BWT - 4,0%

Semperit - 0,6%