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Eine kleine weißblaue Tasse - die ist in Arnold Schwarzeneggers Haushalt ein Symbol für seine Beziehung zu Russland. Er bekam sie geschenkt von Juri Petrowitsch Wlassow. Ein Treffen mit diesem sowjetischen Gewichtheber in Wien war ein Höhepunkt der Jugend des Steirers, der es selbst später zu einigen Muskeln bringen sollte. Die Tasse gab‘s aber erst Jahre später, als Schwarzenegger bei den Dreharbeiten zu "Red Heat" in Moskau war. Die Anekdote ist eine von vielen kleinen emotional beladenen Mosaiksteinchen, aus denen der österreichische Hollywoodstar eine flammende Rede an das russische Volk gewirkt hat, die die Menschen überzeugen soll, der Propaganda nicht zu trauen. Er sagt, er versteht, dass niemand etwas Kritisches über sein Land oder seine Regierung hören will. Er hofft, dass man ihm glaubt, weil er seit damals ein großes Herz für Russland hat. Er erzählt auch von seinem Vater, der gebrochen von der Belagerung Leningrads zurückgekehrt ist - ein Schicksal, das Mütter heutiger russischer Söhne, die als Soldaten in die Ukraine geschickt werden, diesen doch sicher ersparen wollen? Er erklärt den Unterschied zwischen dem damaligen Krieg, der ein tatsächlicher Krieg gegen die Nazis war und dieser Invasion, die allein von Russland ausgeht. Und die vom Rest der Welt - also fast dem ganzen - verurteilt wird. "Arnies" Bemühung ist löblich und gut gemacht, doch ob er durchdringt, ist fraglich. Nicht zuletzt, weil in Russland wichtige Kanäle für diese Botschaft endgültig verboten sind: Facebook und Instagram.