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Schwarzes Schaf unter Schwarzen

Von Christoph Rella

Politik

Stefan Zangerl sitzt seit 1. Juli für Dinkhauser im Bundesrat. | Wien. Herwig van Staa sei ein "irrsinnig intellektueller Arbeiter". Nur habe er sich leider "von Teilen der ÖVP an die Leine legen" lassen.


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Fast mitleidig beurteilt das einzige Bundesratsmitglied der Liste Dinkhauser, Stefan Zangerl, das Schicksal des ehemaligen Landeshauptmannes. Die Abspaltung von der ÖVP sei notwendig gewesen, sagt er. Schuld waren "Stockkonservative" im Arbeitnehmerflügel (AAB) sowie im Bauernbund. Da dies aber eine Tiroler Angelegenheit sei, verstehe er sich mit der ÖVP hier in Wien sehr gut. "Ich bin seit 38 Jahren bei der ÖVP", sagt der Christgewerkschafter, "und werds mein Lebtag auch bleiben".

Einen Austritt habe er nie erwogen. "Das sind alles rechtschaffene Menschen. Ich bin auch nicht aus der katholischen Kirche ausgetreten, obwohl es vielleicht Gründe dafür gegeben hätte", gibt er sich versöhnlich.

Seine neue Rolle im Wiener Parlament beurteilt der Tiroler positiv. Ärgerlich sei nur die Tatsache, dass SPÖ und ÖVP jeden Versuch der acht Fraktionslosen im Bundesrat (Grüne, FPÖ, BZÖ und Dinkhauser), sich zu einer eigenen Fraktion zusammenzuschließen, blockieren. "Da wird gemauert", klagt der Dinkhauser-Bundesrat, "warum hat man im Parlament vor der Demokratie Angst?"

Für die kommenden Nationalratswahlen rechnet er mit zehn Prozent der Stimmen. Eine Zusammenarbeit kann sich Zangerl mit allen Parteien vorstellen - auch mit der FPÖ. "Das sind auch nur Menschen", sagt er.