In den USA ist die Zahl erfasster Schweinegrippe-Fälle sprunghaft gestiegen. Die US-Gesundheitsbehörde CDC sprach am Mittwoch von 642 Fällen in 41 der 50 Bundesstaaten. Noch am Montag waren es 286 Fälle. In Mexiko stieg die Zahl der Todesfälle durch die Schweinegrippe deutlich.
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Bei insgesamt 42 Verstorbenen sei das neue H1N1-Virus inzwischen nachgewiesen worden, berichtete Gesundheitsminister Jose Angel Cordova.
Bei den zusätzlichen Fällen handelt es sich aber nicht um neue Todesfälle, sondern um die Ergebnisse von Laboruntersuchungen, in denen nachgewiesen wurde, dass die Betroffenen mit dem Schweinegrippevirus infiziert waren. Auch die USA hatten einen zweiten Todesfall durch die Schweinegrippe gemeldet. Am stärksten betroffen von den Infektionen ist der Staat Illinois, wo 122 Fälle bekannt wurden.
WHO fällt Entscheidung über Impfstoff
Der Startschuss für die internationale Herstellung eines Impfstoffs gegen das Schweinegrippevirus wird frühstens in der kommenden Woche fallen. Darauf hat am Mittwoch die Impfexpertin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Marie-Paule Kieny, verwiesen.
Eine Expertengruppe bei der WHO müsse die Entscheidung anhand der bis dahin gesammelten Daten über die Entwicklung des Virus treffen, sagte Kieny vor Journalisten in Genf. Zu berücksichtigen sei dabei stets auch die Herstellung des normalen Impfstoffes für die üblichen Grippewellen.
Ausbreitung
Erstmals meldeten auch die Behörden in Schweden und Guatemala jeweils eine Infektion mit Schweinegrippe.
Ungeachtet der weltweiten Ausbreitung der Krankheit registrierten aber lediglich Mexiko und die USA Todesfälle. Die US-Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius erwartete einen weiteren Anstieg der Infektionen und auch weitere Todesfälle.
In Europa wurden vom EU-Seuchenkontrollzentrum ECDC mehr als 120 Fälle in zwölf Ländern registriert. Mindestens 17 dieser Patienten haben sich im Heimatland angesteckt und waren nicht zuvor in Mexiko. In Schweden bestätigte sich der Schweinegrippeverdacht bei einem USA-Reisenden, wie das staatliche Epidemie-Institut in Stockholm mitteilte. Bisher hatte es in Nordeuropa lediglich eine Erkrankung in Dänemark gegeben.
Etwa 100 Mexikaner, die in China von den dortigen Behörden wegen der Schweinegrippe vorsorglich isoliert worden waren, sind in ihre Heimat zurückgekehrt. Mexikos Präsident Felipe Calderon hatte gegen die diskriminierende Behandlungen von Mexikanern in mehreren Ländern der Welt scharf protestiert. Die Mexikaner in China waren unter Quarantäne gestellt worden, obwohl keiner von ihnen infiziert war.
Normalisierung in Mexiko
Unterdessen wurden am Mittwoch in Mexiko landesweit die archäologischen Stätten wieder geöffnet. Zuvor hatte die Regierung mitgeteilt, dass im Zuge der Normalisierung des öffentlichen Lebens schrittweise der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden solle. (APA)
Siehe auchFragen und Antworten zur Schweinegrippe