PS-Giganten | bringen BMW-Motorrad Umsatzrekorde. | München/Wien. Seit BMW im Sommer 2004 die geländetauglichen R 1200 GS-Modelle herausbrachte, gehen die Uhren am Zweiradmarkt etwas anders: Das Allwetterkrad verkaufte sich seither weltweit 25.705 Mal (Österreich: 1048) und übertraf mit einer Absatz-Steigerung von 35,5 Prozent gegenüber dem Vorgängermodell alle Erwartungen. Donnerstag präsentierte BMW in München die verbesserte Version R 1200 GS "Adventure" sowie den Sport-Tourer K 1200 GT.
Die 152 PS starke GT ist die gezähmte Reiseversion der im Vorjahr eingeführten Reihen-Vierzylinder K 1200 S bzw. R mit 168 PS, von denen sich seither 13.655 (Ö: 80) Modelle verkauften. Stückpreis: ca. 18.000 Euro. BMW brach damit ein bisher japanisches "Monopol".
Insgesamt erzielte BMWMotorrad 2005 einen Umsatzrekord von 1,223 Milliarden Euro weltweit (plus 18 Prozent). "Das ist so viel, wie der Gesamtumsatz einiger europäischer Mitbewerber zusammen", kommentierte BMW Motorrad-Chef Herbert Diess das Ergebnis trocken.
Das Verhältnis Auto-Motorrad hat sich bei BMW damit im Vorjahr auf 1,2 Millionen verkaufter Autos gegenüber 97.500 Zweirädern eingependelt (Ö: 11.500 zu 1400). Bemerkenswert dabei: Die hohen Absätze sind zu einem guten Teil der beschriebenen hochpreisigen und PS-starken 1200er Klasse zuzuschreiben.
In Österreich konnte man so in der "Königsklasse" (über 750 Kubikzentimeter Hubraum) binnen einer Saison einen soliden Marktführeranteil von 23,5 Prozent erkämpfen - der Zweitplatzierte, Honda, liegt bei 15 Prozent. Im Vergleich mit dem 2005 eher bescheidenen Zuwachs bei Motorrädern (über 125 Kubik) von 2 Prozent konnte sich BMW mit plus 8 Prozent gut behaupten. In Österreich berägt der Marktanteil 13,3, in Deutschland 18 Prozent.
Sprung in 800er-Klasse
Vergleichsweise bescheiden schneidet die Mittelklasse ab: Die seit fünf Jahren am Markt befindlichen 650er Einzylinder-Typen verkauften sich im Vorjahr 12.000 Mal weltweit. Auch hier wird ab Mai vieles anders: Mit den neuen F 800 S bzw. ST-Modellen peilt BMW die gehobene Mittelklasse an. Interessant ist der Niedergang der "Cruiser": Lag das Marktsegment der gemütlich-dicken Brummer 1999 noch (typenübergreifend) bei 33 Prozent, sind es nun ganze drei Prozent. Dem entsprechend liefen die BMW 1200-"Cruiser" im Vorjahr aus.