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Eifrig bereiten sich die Parteien auf die Wiener Wahl vor. Die grünen Bezirksgruppen haben am Samstag ihr Programm und nach langem Ringen auch die Wahlvorschläge bestätigt. Die "Wiener Zeitung" hat sich bei der 43. Landesversammlung umgehört. Offizieller grüner Wahlkampfauftakt ist erst am 19. Februar. "Es soll ein kurzer, intensiver Wahlkampf werden", erklärt dessen Leiterin, Bettina Haller. Schwarz, Rot und Blau hatten schon zuvor den Fahrplan für die nächsten acht Wochen bekannt gegeben.
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"Die Grünen wollen eine grundlegende Änderung in der Politik", betont Klubobmann Christoph Chorherr im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Denn "egal ob in Opposition oder in der Stadtregierung", bei gutem Abschneiden könnten Grüne Ideen den Ton angeben. Er warnt allerdings vor überzogenen Hoffnungen. Der Schwerpunkt im Wahlkampf ist die Bildungspolitik. "Anders als die SPÖ wollen wir die Streichung von 1.400 Lehrerposten nicht hinnehmen. Wir fordern, dass Wien einspringt." In der Wirtschaftsfragen setzen die Grünen auf eine Aufwertung der Nahversorger, vor allem in Nebenlagen, und der Wiener Märkte. Letztere stehen für Einkaufserlebnis und mehr Lebensqualität. In diesem Zusammenhang sei die B301 ein Riesenproblem.
Für das Werben um die Wähler wird natürlich auch Bundessprecher Alexander van der Bellen ins Rennen geschickt. Er hob in der "Pressestunde" hervor, dass die rot-grüne Koalition, wie von der FPÖ als "Horrorszenario" heraufbeschworen, keine ausgemachte Sache sei. Chorherr gegenüber der "Wiener Zeitung" zur blauen Chaostheorie: "Möglicherweise ist Grün für die FPÖ das Chaos, für uns bedeutet es Innovation und Zukunft." Wie zukunftsweisend Grüne Themen sind, zeige sich anhand von BSE-Krise und Schweineskandal. Schon seit langem fordert die Öko-Partei die totale Umstellung auf Bio-Essen in Schulen, Spitälern und Pensionistenheimen. Das wären rund 40.000 Mahlzeiten pro Tag. Dieser Vorschlag wurde nun im Wahlkampf auch vom Wiener SP-Chef Michael Häupl aufgenommen. Chorherr zeigt sich erstaunt, ob so viel Entgegenkommen: "Ich frage mich nur, warum hat die SPÖ unsere Anträge immer abgelehnt."
Die SPÖ verpaßt sich in Wien eine Verjüngungskur. "Unter 412 Kandidaten für den Gemeinderat und 2.022 für die Bezirke sind 48 Prozent Frauen. Das Durchschnittsalter liegt unter 40", betont Wahlkampfleiter Harry Kopietz stolz.