Die EU unterstützt die Reformen in den Kandidatenländern bereits vor deren möglichem Beitritt zur Union finanziell. Auf Grund eines Betrugsverdachts sollen in der Slowakei die Fördergelder strenger kontrolliert werden.
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Eine Sektion bei der Regierung solle die Verwendung der EU-Fördergelder kontrollieren, hat die EU-Betrugsbekämpfungsbehörde (OLAF) empfohlen. Seit Anfang Mai untersuchen OLAF-Beamte die Affäre. Ein Regierungsbeamter soll EU-Fördermittel von umgerechnet 704 Mill. Schilling veruntreut, d.h. an eigene Firmen umgeleitet haben. Er wurde im März geschasst, sein Vorgesetzter, der für die EU-Integration zuständige Vizepremier Pavol Hamzik, musste im Mai seinen Hut nehmen. Die Kommission sperrte vorübergehend die Auszahlung der EU-Mittel. Die Slowakei gelobt Besserung, um glaubwürdig zu bleiben.
Überstanden ist eine Regierungskrise wegen einer, vom Parlament mittlerweile abgesegneten, Verwaltungsreform. Als Voraussetzung zum EU-Beitritt wird die Anzahl der Regionen auf acht reduziert. Das Land rechnet sich Chancen aus, 2004 als Mitglied an den EU-Wahlen teilzunehmen. Trotz Verhandlungsfortschritte wird das Land allgemein der zweiten Gruppe der (später beitretenden) Länder zugerechnet. Bereits nächstes Jahr soll die Slowakei in die NATO aufgenommen werden.