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Schwieriges Jahr für die Agrarwirtschaft

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Die seit dem EU-Beitritt mit Einkommensverlusten konfrontierte heimische Landwirtschaft hat viel aufzuholen.


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Im Agrarbereich gebe es noch große unerschlossene Potentiale auszuschöpfen, waren sich der Agrarexperte des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Matthias Schneider, und der Präsident des

Ökosozialen Forums, Josef Riegler, gestern, Montag, bei der Präsentation des Agrarjahres 1998 einig.

Bessere Marktauftritte und Kooperationsnetze mit Handel, Industrie und Gastronomie sollten dazu beitragen, den Wendepunkt zu erreichen, sagte Riegler. Man müsse die Konsumenten, insbesondere die

ausländischen, von den österreichischen Produkten überzeugen. "Die Bauern bemühen sich, aber nicht im nötigen Ausmaß", betonte Schneider.

Im vergangenen Jahr stieg zwar die Produktion im Agrarsektor, die aus der Land- und Forstwirtschaft erwirtschafteten Einkommen sanken jedoch um 3,8% auf rund 31,9 Mrd. Schilling · das ist zum dritten

Mal in Folge ein Rückgang, der maßgeblich durch die weitere Kürzung der Subventionen (Direktzahlungen) um 1,6 Mrd. auf 18,7 Mrd. Schilling bedingt war.

Heuer sind 17,5 Mrd. Schilling vorgesehen. Die zur Abfederung des EU-Preisschocks 1994 vereinbarten degressiven Ausgleichszahlungen sind 1998 ausgelaufen.

Etwas eingebremst hat sich der Abfluß von Arbeitskräften. Im vergangenen Jahr waren laut Wifo rund 149.600 Personen hauptberuflich in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt. Das entspricht einem

Minus von im Vergleich zu den Jahren davor unterdurchschnittlichen 2,4%.

Über die Beschlüsse des EU-Rates in Brüssel zur Agenda 2000 seien die Agrarvertreter zwar "nicht überglücklich, aber doch erleichtert", zumal es für die heimischen Milch- und Rinderbauern einige

Sonderregelungen gebe, sagte Schneider. Die Getreidebauern dagegen müßten mit Verlusten rechnen. 1999 werde insgesamt wieder ein schwieriges Jahr.