Ein oberösterreichisches Transport-Unternehmen muss sich in Spanien vor Gericht verantworten, weil zwei homosexuelle Mitarbeiter diskriminiert worden sein sollen. In einer ersten Stellungnahme hat das Unternehmen gegenüber der Wiener Zeitung sämtliche Vorwürfe von sich gewiesen.
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Angeblich soll ein leitender Angestellter der Gartner KG in der spanischen Filiale in Barcelona die Homosexualität der beiden Mitarbeiter als "krank" bezeichnet und die Geschäftsleitung in Österreich per E-Mail deshalb um die Entlassung der beiden Männer gebeten haben.
Einer der Mitarbeiter fand das Mail in einem Kopiergerät im Büro. In dem Schreiben soll der Vorgesetzte seinem Chef in Österreich erklärt haben, er habe den Mail-Verkehr der beiden Kläger mit "unglaublich schmutzigen Inhalt" gelesen. Er habe die schnellstmögliche Entlassung der beiden homosexuellen Mitarbeiter "koste es, was es wolle" gefordert, zitierte die spanische Zeitung El Pais die Anklageschrift.
Damit ist das österreichische Transportunternehmen die erste Firma in Spanien, gegen die ein Prozess wegen homosexueller Beleidigung eingeleitet wird. Das Gericht nahm die Klage der beiden Angestellten mit der Begründung an, dass es ein Vergehen sein könnte, die Homosexualität der beiden Kläger erstens als "Krankheit" zu bezeichnet und zweitens diese als Grund der Entlassung anzugeben.
Einer der beiden angeklagten Angestellten in Barcelona wies laut El Pais zurück, dass es sich in diesem Fall um eine "beleidigende Behandlung" gehandelt habe. Der Angestellte meinte dem Bericht zufolge weiters, dass die beiden Kläger lediglich eine höhere Entschädigung für ihre Entlassung herausschlagen wollten und diese lediglich mit der beruflichen Leistung der beiden Ex-Angestellten begründet sei.
Ähnlich argumentiert die Gartner KG in einem Schreiben an die Wiener Zeitung. Sie erklärt, dass man sich im konkreten Fall in Spanien von Mitarbeitern getrennt habe, "welche die ihnen zugeteilten Tätigkeiten nicht anforderungskonform erfüllt haben".
Antonio Poveda von der spanischen Homosexuellen Vereinigung FELGTB gab den Fall als Beispiel dafür an, dass die Diskriminierung von Homosexuellen am Arbeitsplatz in Spanien real ist, obwohl sie bisher kaum von der Öffentlichkeit wahrgenommen würde. (APA)