Gebrauchte USLebensversicherungen als Anlageform. | Jetzt erste Auszahlungen für Anleger. | Wien. Seit 2003 werden in Österreich gebrauchte Lebensversicherungen aus den USA, sogenannte "Second-Hand-Polizzen", Anlegern zum Kauf angeboten.
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Das Prinzip dahinter funktioniert so: In den USA gibt es Menschen, die entweder todkrank sind oder bereits ein fortgeschrittenes Alter erreicht haben und eine Ablebensversicherung abgeschlossen haben. Sie können diese Versicherung zu Geld machen, indem sie die Polizze über spezialisierte Makler an Anleger verkaufen. Dabei wird die Restlebenserwartung des Versicherungsnehmers von Medizinern geschätzt sie ergibt die erwartete Laufzeit des Investments.
Die Versicherungssumme ist aus dem Vertrag bekannt was offen ist, ist der Zeitpunkt, an dem sie ausbezahlt wird, weil sich ja die Restlebenserwartung eines Menschen nicht ganz präzise schätzen lässt. Je nach Dauer bis zum Ableben ergeben sich unterschiedliche, teilweise erhebliche Renditen für die Käufer solcher Polizzen sie liegen im Durchschnitt zwischen 14 und 40 Prozent pro Jahr.
Über 1000 Österreicher
Die Firma Makler Pool ist bei weitem der größte heimische Anbieter von Second-Hand-Polizzen aus den USA (es gibt Second-Hand-Polizzen auch aus Großbritannien, diese funktionieren aber nach einem ganz anderen System). Sie hat seit 2003 rund 1000 gebrauchte Lebensversicherungen oder Anteile an solchen in Österreich abgesetzt. Insgesamt wurden so 25 Mio. Euro veranlagt.
Jetzt sind die ersten beiden "Leistungsfälle" eingetreten: ein Polizzenverkäufer mit einer geschätzten Restlaufzeit von 24 Monaten ist schon nach 12 Monaten verschieden. Für die Käufer seiner Polizze bringt das eine Rendite von 38 Prozent. Ein anderer Verkäufer war etwas zäher: er erlebte 23 seiner laut Schätzung verbleibenden 36 Monate. Für die Anleger bedeutet das immer noch eine Rendite von 23 Prozent.