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Sehnsucht nach Taten

Von Eva Stanzl

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Prosit Neujahr: 2015 sei Wissenschaft und Forschung zuträglich. In einer Zeit des flachen Wachstums müsse Österreich sich auf seine Stärken besinnen, offen für neue Wege sein und "zukunftstaugliche Investitionen" vor allem in Bildung, Wissenschaft und Forschung tätigen, betonte Bundespräsident Heinz Fischer in seiner Neujahrsansprache. Solche Rhetorik lässt eine Sehnsucht nach Taten aufkommen. An dieser Stelle sei eine Wunschliste für Österreichs Bildung, Wissenschaft und Forschung für das neue Jahr zusammengestellt, die nicht nur nach Worten, sondern auch nach Umsetzung schreit.

Erstens verfehlen Investitionen in das Bildungssystem ihr Ziel, wenn Lehrer ihren Beruf nicht als Berufung verstehen. Diesem Punkt müsste größeres Augenmerk in der Lehrerausbildung geschenkt werden.

Zweitens kann das immer noch reiche Österreich wohl nicht zu den Top-Forschungsnationen aufschließen, wenn weiterhin wie derzeit über den Wissenschaftsfonds FWF nur 200 Millionen Euro für kompetitive Grundlagenforschung vergeben werden. Natürlich ist es ein Erfolg, dass das Land es innerhalb von 15 Jahren von einer niedrigen Forschungsquote und veralteten Strukturen in die Position des guten Mittelmaßes geschafft hat. Doch ohne mehr Grundlagenforschung werden zu wenige bahnbrechende Erfindungen getätigt werden, um den Standort abzusichern. Und da die Chancen auf frisches Geld wohl kaum steigen, ist es drittens erforderlich, private Geldgeber etwa durch steuerliche Begünstigungen zu Investitionen nicht nur in Sport, sondern auch in die Wissenschaft zu ermutigen.