Die Fachschule der Stadt Wien für wirtschaftliche Berufe in der Dörfelstraße 1 feiert ihren 100. Geburtstag. Die "Wiener Zeitung" besuchte einige der zehn Klassen.
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Am 21. Juli 1904 "erlaubte" der Wiener Stadtrat die Gründung einer "Hauswirtschaftlichen Fortbildungsschule für Mädchen". Erst 73 Jahre später hielten mit der Koedukation auch Knaben Einzug. "Unsere Schule, die 191 Mädchen und 57 Burschen besuchen, vermittelt eine breite Palette an Allgemeinbildung. Daneben bieten wir unseren Schützlingen zwei Ausbildungszweige an", so Helga Bauer, die hier seit 13 Jahren unterrichtet. Die beiden Schwerpunkte bilden "Gesundheit und Soziales" sowie "IT- Support". "Unsere Schüler können einerseits einen Erste Hilfe Kurs absolvieren, müssen anderseits den ECDL (= Europäischer Computer Führerschein) machen", betont Bauer.
Wie sieht der Alltag der Schüler aus?
Stefan, der Kinderkrankenpfleger werden will, übt sich in der Säuglingspflege - was ihm in absehbarer Zeit auch daheim zugute kommt: Seine Mama wird bald ein Geschwisterchen zur Welt bringen.
Im Gegenstand "Labor" wiederum lernen die Schüler, nicht nur den Computer zu bedienen, sondern ihn auch zu reparieren. "Ich habe alte PCs in Krankenhäusern gesammelt, und wir haben sie mit neuen Laufwerken wieder zusammengesetzt und verwenden sie nun im Unterricht", ist Fachlehrerin Rosa Peterka sichtlich stolz.
Standortwechsel in die Küche, wo man sich auf die praktische Abschlussprüfung vorbereitet - mit einem Menüplan, der von Kresseschaumsuppe über Räucherlachs bis zum Schweinslungenbraten reicht. Von diesem Lehrstoff profitieren freilich nicht nur die Schüler: Branka, die einmal in einem Hotel arbeiten will, hat "das Gelernte bereits oft daheim in die Praxis umgesetzt".