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Turbulent ging es am Donnerstag in Italiens Parlament zu. Die Vertrauensabstimmung über die Prodi-Regierung im Senat ließ die Emotionen hochgehen.
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Am Nachmittag hatte Nuccio Cusumano, Senator der christdemokratischen Splitterpartei Udeur, vor dem Senat in einer leidenschaftlichen Rede bekanntgegeben, für Prodi stimmen zu wollen. Udeur-Klubchef Tommaso Barbato, der die Rede am Gang über einen Monitor mitverfolgt hatte, stürmte in den Saal und wollte sich auf seinen Kollegen stürzen. Mit Mühe konnte er zurückgehalten werden. Immerhin schaffte er es, in Richtung Cusumanos zu spucken und durch etliche Schimpfwörter sowie Handzeichen (links oben) seiner Entrüstung Ausdruck zu geben. Cusumano sackte nach diesen Verbalattacken zusammen (rechts oben) und musste von Sanitätern abtransportiert werden.
Die Abstimmung endete für Romano Prodi (links unten) so, wie es von Beobachtern erwartet worden war. Die Mehrheit stimmte gegen ihn. Während Senatspräsident Marini das Ergebnis verkündete, packten allerdings bereits einige Senatoren Sekt und Mortadella (rechts unten) aus und ließen sich auch durch den Ordnungsruf Marinis ("Wir sind hier in keiner Osteria!") nicht aufhalten.
Fotos: AP (2), EPA (2)