Positive Stimmung bei Sektherstellern. | Konsumenten trotz Krise in Feierlaune. | Wien.Pessismismus hin oder her: Auch wenn 59 Prozent der Österreicher laut einer aktuellen Imas-Studie mit mulmigen Gefühlen ins neue Jahr blicken, werden am Silvesterabend gehörig die Sekt- und Champagnerkorken knallen.
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Den Beweis dafür, dass auch in weniger guten Zeiten gerne angestoßen wird, sieht etwa der börsennotierte Sekt- und Spirituosenhersteller Schlumberger darin, dass die Firma "bis dato von der Krise verschont geblieben ist". So erwartet Konzernsprecher Benedikt Zacherl, dass Schlumberger im laufenden Geschäftsjahr (per 31. März) auf das gute Vorjahresergebnis anschließen und das Wachstumsziel "im hohen einstelligen Prozentbereich" erreichen wird.
"Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", erklärt Zacherl, "die Rückmeldungen vom Handel stimmen uns positiv". Allein Hoteliers und Gastronomen würden aufgrund der unsicheren Lage "kurzfristiger bestellen" und merklich mehr Vorsicht walten lassen. Abhängig sei man aber nicht. "Schlumberger ist ein Ganzjahresgetränk", betont Zacherl. Eine gute Konjunktur bedeute lediglich etwas mehr Butter auf dem Brot.
"2008 super gelaufen"
Auch der Winzer Willi Bruendlmayer vom gleichnamigen Weingut im Waldviertler Langenlois kann sich nicht beklagen. "Da in Krisenzeiten oft einheimische Produkte gekauft werden, gehören wir zu den Profiteuren", freut sich der Niederösterreicher. Das Geschäft sei im vergangenen Jahr "super gelaufen", österreichischer Winzersekt liege, da "preislich nicht abgehoben", wieder im Trend, so Bruendlmayer. Zur positiven Dynamik beigetragen habe auch die Abschaffung der Sektsteuer, die dem Unternehmen aufgrund des Preiskampfes mit (steuerfreien) Prosecco-Produkten sehr zugesetzt habe.
"Zuversichtlich" ist man auch beim deutschen Sekthersteller Henkell & Söhnlein. Von der Wirtschaftskrise sei nichts zu spüren, heißt es im Büro von Henkell-Österreich in Wien. Es sei daher "eigentlich nicht" davon auszugehen, dass der Sektkonsum über die Feiertage sinken werde.
Mumm: Rekordumsatz
Positive Stimmung herrscht auch beim deutschen Sekt-Marktführer Rotkäppchen- Mumm. Trotz Konsumflaute und Rezession erwartet das Unternehmen mit Hauptsitz im ostdeutschen Freyburg für 2008 erneut Steigerungen bei Absatz und Umsatz. "Wir sind vorsichtig zufrieden", erklärt Konzernchef Gunter Heise, dessen Unternehmen 2007 einen Rekordumsatz von 709,5 Mio. Euro erwirtschaftet hatte.