Weihnachtszeit ist Essenszeit. Und das meist nicht zu dürftig. Nach dem langsamen Anheben des Zuckerspiegels durch kontinuierliche Keks-Zufuhr setzen viele am 24. Dezember zum kulinarischen Todesstoß an. Mit Weihnachtsgans, Käsefondue und anderen leicht verdaulichen Köstlichkeiten. Danach ein Schnapserl - und alles ist wieder gut. Könnte man meinen.
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Denn dass diese Therapieform, Essen mit Alkohol zu verdauen, Illusion ist, haben Forscher der Uni Zürich belegt. Demnach hilft Alkohol nicht, deftige Kost besser zu verdauen. Er schadet dem Magen zwar nicht, jedoch verdauen Alkoholtrinker sogar langsamer als andere. Die Gesundheit kann also nicht als Rechtfertigung für Übermengen an Alkohol herhalten.
Auch wenn er der Verdauung nicht hilfreich entgegen kommt, hebt er bei manchen tristen Familienfesten die Stimmung. Gründe, zu trinken, finden sich also immer.
Wen trotz Alkohol Fluchtimpulse vor der eigenen Familie beschleichen, der kann sich an eine ukrainische Firma wenden, die Saufkumpane vermietet. 14 Euro kostet ein "netter Gefährte", der offen für Gespräche sei - von Politik über Kunst bis zum Zustand der Welt. Der Service sei besonders beliebt bei Menschen, die sich gegen eine Therapie sträubten, es aber angenehm fänden, mit Fremden zu reden. Ein Familienkrach kann bei dieser Art und Weise, den Heiligen Abend zu verbringen, jedenfalls nicht entstehen.