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Wirtschaftsminister Martin Bartenstein lud gestern, Mittwoch, JungunternehmerInnen zu einem "ÖVP-Bürgergespräch" am Wiener Universitätscampus ein. Dabei ergriffen zahlreiche Selbstständige die Chance, dem Minister ihre Erwartungen in die Politik sowie ihre Sorgen zu übermitteln.
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Bartenstein sprach sich für "politische Rahmenbedingungen" aus, "die den Sprung in die Selbstständigkeit erleichtern". "Dass wir derzeit ein so exzellentes Wirtschaftsklima vorweisen können, ist vor allem auch das Verdienst der Selbstständigen in Österreich", meinte der Wirtschaftsminister.
Er wies darauf hin, dass in erster Linie die mittelständischen Unternehmen die "Träger der Beschäftigung" seien. Österreich habe jedoch nach wie vor "ein traditionelles Defizit an Unternehmern". Der Sprung in die Selbstständigkeit müsse jungen Menschen deshalb weiter erleichtert und die aktuell sehr gute Konjunktur genützt werden, Jungunternehmer zu motivieren. So soll beispielsweise die Gebühr bei der Eintragung in der Wirtschaftskammer fallen. Außerdem werde die Unternehmensgründung in Zukunft auch rechtlich leichter: "Die Meisterprüfung wird künftig nicht mehr der einzig mögliche Zugang zur Selbstständigkeit sein. Es wird Liberalisierungsschritte in diese Richtung geben", so Bartenstein. Auf Liberalisierung setzt er auch bei den Ladenöffnungszeiten: "Denn die Menschen sollten einkaufen können, wann sie wollen". Für die betroffenen Arbeitskräfte könne die höhere Flexibilität der Arbeitszeit auch "durchaus ein Vorteil" sein. In Zeiten der budgetären Knappheit müsse auch bei der Wirtschaftsförderung gespart werden, diese werde mehr auf Technologie und Innovation abgestellt. Erfreulich sei die KSV-Prognose, wonach heuer 28.000 neue Unternehmen entstehen sollen.