Einkaufen ist ein angenehmes Erlebnis. So will es uns zumindest die Werbung suggerieren. Für die österreichischen Pensionisten, die aufgrund der künftigen demographischen Entwicklung eine immer stärkere Marktmacht erlangen, ist der notwendige Gang zu Billa, Spar & Co meist mit einer Reihe von unerfreulichen Erfahrungen verbunden.
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Der Pensionistenverband tritt nun auf den Plan und kämpft für mehr Einkaufskomfort für die ältere Generation. "Der Konkurrenzkampf zwischen den Handelsketten ist so groß, daß es sich niemand leisten kann, unsere Wünsche zu ignorieren", betonte Konsumentensprecher Fritz Koppe gestern in einer Pressekonferenz. Die Zahlen der Statistik Österreich sprechen eine deutliche Sprache: Derzeit sind 20,7% der österreichischen Bevölkerung Personen über 60, im Jahr 2020 werden es 28,1%, im Jahr 2050 bereits 36,9% sein. Hier müsste es bei den Marketingverantwortlichen eigentlich "klingeln", meint Koppe.
Vertreter des Verbandes seien bereits bei zahlreichen Filialleitern in ganz Österreich vorstellig geworden und hätten auf die Probleme der Senioren hingewiesen. Der Kassenbereich sei das größte Hindernis, sagte Koppe. Angesichts des laufenden Fließbandes und der nachrückenden Kunden gerieten alte Menschen leicht in Panik. Für das Überprüfen des Kassabons bleibe oft keine Zeit mehr. Der Pensionistenverband habe den Marktleitern deshalb vorgeschlagen, nach der Kassa Tische oder Pulte zu montieren, wo die gekauften Waren in Ruhe eingepackt werden können. Trotz positiver Reaktionen auf diesen Vorschlag sei bisher nichts passiert, bedauert Koppe. Einzig Spar habe eine Projektgruppe eingerichtet, die mit den Pensionisten zusammenarbeiten will. Im Herbst planen die Senioren, nochmals in Aktion zu treten. Von mehr Komfort im Supermarkt würden auch andere Kundengruppen profitieren. Auch die Mutter, die einen Kinderwagen schiebt, hat laut Koppe keine Freude mit engen Drehkreuzen und zu schmalen Gängen. Die Pensionisten wünschen sich weiters mehr preiswerte Kleinpackungen und eine bessere Platzierung der Waren des täglichen Bedarfs.