Zum Hauptinhalt springen

Serbien verlangt von Ametsreiter Nachbesserung

Von Konstanze Walther

Wirtschaft

Entscheidung über Telekom Srbija um 15 Tage verlängert. | Belgrad agiert "unseriös", vermutet Chefin der serbischen Korruptionsbehörde. | Wien/Belgrad. Angeblich gab es in der Nacht auf Dienstag noch Verhandlungen. Am Tag darauf erklärte die serbische Regierung, die Entscheidung über den Verkauf der Telekom Srbija zu vertagen. Der einzige Bieter, die Telekom Austria, wurde nun aufgefordert, ihr Angebot für den zum Verkauf stehenden 51-prozentigen Anteil an der Telekom Srbija aufzustocken.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Der finanzielle Teil des Angebots der Telekom Austria entspreche nicht den in der Ausschreibung festgelegten Bedingungen, teilte die Regierung in einer Aussendung mit. Die Telekom Austria habe nun 15 Tage, um ihr Offert an die Bedingungen anzupassen, hieß es.

Doch um diese Bedingungen herrscht Rätselraten. Telekom-Austria-Chef Hannes Ametsreiter räumte vor kurzem in Wien ein, dass die serbische Ausschreibung "hochkompliziert" und wenig transparent war. Wie berichtet, will die serbische Regierung einen Mindestpreis von 1,4 Milliarden Euro; Ametsreiter hat 800 bis 950 Millionen Euro plus Investitionen geboten. Weitere Interessenten waren schon zuvor abgesprungen.

Die Anti-Korruptionsbeauftragte von Serbien, Verica Barac, ist sich sicher, dass es geheime Verhandlungen gegeben hat und die Regierung dadurch "seriöse Investoren vertrieben" habe. Es sei eigenartig, dass in den Ausschreibungs-Papieren, die Barac vorliegen, mit keinem Wort der Mindestpreis von 1,4 Milliarden Euro erwähnt werde. "So konnte die Prozedur des Bietens gar nicht respektiert werden", so Barac zu serbischen Medien.

Sie vermutet, dass andere Interessenten wie die Deutsche Telekom bei den Gesprächen zu keinen Konzessionen bereit waren, die Telekom Austria hingegen gepokert habe, bis sie der einzige Bieter war. Dann konnte sie den Mindestpreis unterbieten. Da dieser Preis gar nicht in der Ausschreibung aufscheint, würde das eine Klage seitens der Mitbewerber erschweren, sollte Österreich den Zuschlag zu einem geringeren Preis bekommen.